Protest gegen die Robbenjagd!
Greenpeace spricht sich seit vielen Jahren gegen das Abschlachten der Robben aus.
Für die Jahre 2003 bis 2005 gab die kanadische Regierung eine Quote von insgesamt über einer Million Tiere bekannt, mit einer jährlichen Abschussquote von 350.000 Tieren. Das ist die höchste Quote seit 1967. Greenpeace hat gegen diese Quote deutlich bei der kanadischen Regierung protestiert.
Solange die Robben nur zur Deckung des Eigenbedarfs gejagt wurden, wie beispielsweise von den Inuit in der Arktis, waren ihre Bestände nicht bedroht. Erst als professionelle Robbenjäger aus den industrialisierten Ländern die Jagd im großen Stil aufnahmen, begann der dramatische Niedergang vieler Robbenpopulationen.
Nach offiziellen Schätzungen fielen in den letzten 200 Jahren über 12 Millionen Tiere den Robbenschlächtern zum Opfer. Bis 1982 fielen alleine rund 300.000 Jungrobben diesem Massaker zum Opfer. Die Auswirkungen auf den Bestand dieser Tiere waren entsprechend dramatisch.
Zeigen Sie der kanadischen Regierung, dass Sie deren Haltung nicht akzeptieren!
Link zur der Petition:http://act.greenpeace.org/ams/de?a=1378&s=gen_de
Hier noch ein Bericht aus dem letzten Jahr.
Robbenjagd in Kanada
Link zur der Petition:http://act.greenpeace.org/ams/de?a=1378&s=gen_deBehörden schauen weg, umso schärfer die Kontrolle der Beobachter
Charlottetown, 29.3.2004
Die Robbenjagd ist jetzt in vollem Gang. 25 Fischerboote mit je zehn Mann Besatzung arbeiten sich zur Zeit durch die Wasserkanäle des Packeises im St.Lorenz-Golf.
Wenn die Jäger junge Sattelrobben entdecken, springen sie auf die Eisscholle, drei, vier Mann eilen beflissen umher und knüppeln die Tiere nieder, drei, vier Kollegen wetzen die Messer und schneiden die Opfer am Ort auf und ziehen das Fell ab, oder die Männer schleifen die Körper zum Schiff und werfen sie hinüber. Was an Bord passiert, ist für Beobachter nicht einsehbar. Möglicherweise steht der Höhepunkt des Massakers erst noch bevor: wenn die Fischerboote bei weiter entfernten Eisfeldern mit größeren Robben-Ansammlungen eintreffen. Das bedeutet: leichtes Werk für die Schlächter.
Tausende der erst vor drei bis vier Wochen geborenen Sattelrobben liegen hier konzentriert zusammen. In wenigen Tagen dürften die Fischer das gesamte Gebiet »abgeräumt« haben.Wie jedes Jahr bildet die Schlächterei im St.Lorenz-Golf, die sich über zwei Wochen erstreckt, den Auftakt zur kommerziellen Robbenjagd in Kanada. Insgesamt 350.000 Sattelrobben dürfen in diesen Wochen getötet werden.
Im April verlagert sich die »Ernte«, wie die Kanadier das grausige Gemetzel auch nennen, auf die Eisschollen im Atlantik vor Neufundland. 95 Prozent der Opfer sind erst wenige Wochen alt.Die Lizenz zum Töten kostet 3,80 DollarWieder reihenweise Verstöße gegen die Vorschriften stellten Beobachter aus Kanada, den USA, Belgien, Holland, Italien und Deutschland fest, die der IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds) jeden Tag mit Hubschraubern auf die »Killing Fields« im Golf brachte: unfachmännische Tötung mit langer Leidenszeit, unterlasse Prüfung über den Eintritt des Todes, Häutung bei vollem Bewusstsein.Ulrich Schnapauff, für IFAW Deutschland vor Ort: ?Wir waren Zeugen mehrerer hundert Tötungsaktionen. Wir haben unbeschreibliches Leiden gesehen.
In nur einem einzigen Fall hat ein Jäger die Vorschrift erfüllt und nach dem Keulenschlag zwei Finger auf die Augen des Tieres gelegt. Wenn es eine Reaktion zeigt, ist es noch bei Bewusstsein. Dann muss der Jäger noch einmal ran und den Tod herbeiführen. Die Aufsichtsbehörden überwachen die Einhaltung der Vorschriften in keinster Weise. Wir haben in der ganzen Zeit keinen einzigen Kontrolleur gesehen. »Umso strenger überwacht wurden die friedlichen Beobachter. Immer wieder ging ein Hubschrauber der Coast Guard bei ihnen nieder, dem Personal der Polizei, des Fischereiministeriums und der Küstenwache entstieg. ?Sie ließen sich unsere Beobachtungserlaubnis zeigen und begannen eine penible, lange Überprüfung. Was sie vor sich sahen, etwa Namen und Nationalität, alles fragten sie noch einmal ab. Dabei waren die Bescheinigungen doch erst am Morgen vom Ministerium ausgestellt worden. Natürlich, um es uns schwer zu machen, jeden Tag von neuem und übrigens auch erst nach eingehender Prüfung der Kandidaten,« berichtet Schnapauff. »Eine Politik der Nadelstiche.« Auch die Robbenjäger müssen jedes Jahr eine Erlaubnis erwerben. Eine Überprüfung der Kandidaten findet allerdings nicht statt. Eine Ausbildung auch nicht. »Die Lizenz zum Töten kostet ganze 3,80 kanadische Dollar für die ganze Saison, während unsere Beobachtungslizenz pro Tag 19,80 Dollar kostet. Der Fall ist klar: Wir sollen so vertrieben werden. Wir sehen, was keiner sehen soll. Der IFAW ist unbequem, er berichtet über Kanadas Schande in der ganzen Welt.«
Lohn des Robbenjägers: ganze 500 Euro.
Mit großer Verwunderung stellt Schnapauff fest, dass es in Kanada eine nationale Debatte über die nationale Schande nicht gibt.
»Die Verantwortlichen hüllen sich in Schweigen, die Behörden schauen weg, die Medien lassen sich nur selten auf das Thema ein. Das veröffentlichte Zahlenmaterial ist dünn und nicht aussagekräftig. Das ganze Umfeld der Robbenjagd hat etwas Geheimbündlerisches an sich, steckt voller Merkwürdigkeiten und Desinformation.« So heißt es immer wieder: Die Robben sind eine wichtige natürliche Ressource und die Jagd eine lohnende Industrie. Verschwiegen wird, dass offene und verdeckte Subventionen fließen, die sich für die letzten Jahre wahrscheinlich auf 20 Mio kanadische Dollar summieren. Die Robbenjagd sei einfach unverzichtbar, heißt es weiter, weil sie vielen Menschen ein Einkommen verschaffe. Dabei sind es ganze 12.000 Männer, die jedes Jahr eine Lizenz erwerben. Von denen beteiligen sich aber nur 4.400 an der Robbenjagd. Von der neufundländischen Bevölkerung haben 99,5 Prozent mit der Robbenjagd gar nichts zu tun. Das vielfach gepflegte Image von Neufundland als einer Küstenregion, die vom Meer und von Meeresprodukten lebt, ist falsch.
Hauptsächlich Holzwirtschaft; Bergbau und Tourismus tragen die Provinz. Der Anteil der Fischindustrie am Bruttosozialprodukt beträgt ganze 3,9 Prozent. Der Anteil der Robbenjagd: 0,064 Prozent. Weiter stark im Kommen ist der Tourismus. Mit Bootstouren zur Beobachtung von Walen nimmt Neufundland mehr ein als mit der Robbenjagd. Wenn man die mit der Robbenjagd verbundenen inakzeptablen Grausamkeiten beiseite lässt und nur nach dem Wirtschaftswert fragt, hat das brutale Metier jedem Robbenjäger am Ende ganze 773 kanadische Dollar gebracht. Das sind etwa 500 Euro. An Gesamtkanadas Bruttosozialprodukt macht der Anteil der Robbenjagd 0,0009 Prozent aus. Die Behauptung, die Robben seien schuld am Zusammenbrechen der Kabeljaubestände, ist nicht haltbar. Schuld ist Überfischung. »Wenn die Robben schuld wären, müssten jetzt, da der Kabeljau nicht mehr da ist, ja ständig verhungerte Robben an die Küsten geschwemmt werden. Das ist aber nicht der Fall,« erklärt die IFAW-Robbenkampaignerin Rebecca Aldworth aus Neufundland.
Ist eine Art erst gefährdet, wenn sie kurz vor dem Aussterben steht?
Seltsam ist auch, dass die Wege der Robbenprodukte weitgehend im Dunkeln verlaufen. In Kanada sieht man niemanden einen Robbenpelz tragen. Und anders als behauptet, wird das Fleisch nicht verzehrt. Die Jäger lassen die abgezogenen Kadaver auf dem Eis zurück oder werfen sie ins Wasser, obwohl die Vorschriften »die volle Nutzung« des getöteten Tieres verlangen.
Der Leiter von IFAW Deutschland, Dr. Ralf Sonntag: »Der IFAW bekämpft die kommerzielle Robbenjagd, nicht die der Ureinwohner Kanadas, nicht nur wegen der entsetzlichen Grausamkeit. Er ist gegen jede kommerzielle Jagd, weil sie niemals nachhaltig ist.
Elfenbein, Nashorn, Tigerknochen, wohin hat uns der Handel damit geführt? Wir dürfen Arten nicht erst dann als gefährdet ansehen, wenn sie kurz vor dem Aussterben stehen.«
In Deutschland reagieren große Teile der Bevölkerung mit Empörung und Unverständnis auf die Robbenjagd. Ulrich Schnapauff: »Dabei lieben die Deutschen Kanada und an Kanada gerade die Natur. Die Zahl der Touristen ist stark angestiegen. Mit der Robbenjagd aber schadet das Land seinem Image. Wie der IFAW in Deutschland immer wieder hört, gibt es nicht wenige Menschen, die mit ihrer Reise warten, bis die Robbenjagd ein für allemal eingestellt ist.
Schöne Tierkinder niederzuknüppeln und ihr kurzes unschuldiges Leben blutig zu beenden ist einer zivilisierten Nation unwürdig. Discover our true nature: Entdecken Sie unsere wahre Natur: Damit wirbt Kanadas Tourismuswirtschaft für Urlaub an der Ostküste. Aber auch das Robbenmassaker ist Kanadas wahre Natur, und die wollen wir nicht.«
Einfach nur grausam was unsere Spezies sich da mal wieder leistet
Am liebsten würde ich jedem Jäger und Verantwortlichen die Visage polieren
Die armen Tiere :cry: