Stadia Stadia - Die Gaming-Plattform von Google

egal was kommt, der core markt wird sich immer durchsetzten und den ton am ende angeben. konsolen waren schon immer die zukunft und das wird auch so bleiben. stadia ist vom konzept her wie mieten/kaufen von filmen auf meiner tv box aufgebaut. ich begrüsse es wenn casuals dadurch einen einstieg finden aber durchsetzen wird es sich nicht, co. existieren ja. im endeffekt werden die spiele auch mehr kosten und wir spieler wollen auch mehr, daher muss man neue konzepte erschaffen. schlimm wird es erst wenn man nur noch ausbeuten möchte (mikrotransaktionen) und den spielern nichts mehr zurück gibt. der heutige markt ist mehr auf gier ausgerichtet als auf leidenschaft. es soll einfach nicht noch mehr in diese richtung gehen, davon hab ich echt genug.
 
Momentan gibts fast ausschließlich Kritik im Netz. Du kaufst Games für Vollpreis in der Cloud und 65h Zockerei erreichen 1TB an Datenvolumen was in den USA oftmals schon der Cap bei den Tarifen ist. Bin gespannt wie sich Stadia damit gegen andere Streamingdienste oder etablierte Konsolen oder auch PC durchsetzen will.
 
Also bisher bietet Stadia nur ältere Games an von wegen neue Generation. Das muss Stadia erst nochmal beweisen. Und bisher ist das streamen nur mit Chromecast Pro und Controller möglich. Klar das es erweitert wird, aber auch die Konkurrenz wird erweitert. Und bisher bietet die Konkurrenz einfach so viel mehr (PS Now, Gamepass, XBL, PS+).

Dem Casual sind 10 TF egal der will Fortnite und co zocken und das bietet Stadia bisher nicht im geringsten. Noch dazu reden wir hier vom.Base Modell mot Stereo Sound und 1080p.

Das Pro Modell ist schon wieder was anderes, darüber rede ich garnicht.

Also in der Präsentation hat man neben aktuellen Titeln wie Division2, Destiny2 und AC:O auch Titel gesehen die erst noch erscheinen wie BG3 und das neue RainbowSix. Der Großteil der games waren releasegames die noch nicht erschienen sind. Von nur alten games kann keine Rede sein.

Dann muss man wieder erwähnen, das Stadia kein Spiel Abo ist wie gamespass oder EA Access. Spiele die es dort umsonst im Account sind, sind reiner Bonus. Vergleichbar mit den monatlich wechselnden 2 PS+ spielen.

Stadia ist eine virtuelle Konsole. Ein cloud Service. Eine Platform. Und hier kostet die Nutzung der pro Version 10 Euro und die Standard Version 0 Euro.
Nur mal zum besseren Verständnis, um eine gleichwertige Instanz wie der Stadia Standard bei einem anderem cloudanbieter nutzen zu wollen würden da Kosten in Höhe von 50 bis 70€ anfallen. Pro Monat!!
Die Stadia Standard ist Kostenlos.

Google bietet keine alten Spiele an. Sie bieten GAR KEINE Spiele an. Sie bieten die Platform an, die virtuelle Konsole.
Anfangs werden wir sicher überwiegend "ports" sehen von den anderen Systemen (PC/Konsolen).
Ich vermute aber das bald nativ für cloud entwickelte Spiele erscheinen werden die nicht nur alles deklasieren werden was man vom pc/konsole kennt sondern auf diesen dann auch gar nicht mehr ausführbar sind.
Aber da sind wir mit cloud Computing und streaming noch relativ am Anfang.
 
Boden mit Kissen in unmittelbarer TV - Nähe. Instant win! :banderas:

Kopfteil meines Bettes:

r9jy3tli.jpg

:coolface:
 
Ihr wollt wohl den Groll der mods mit eurem spam auf euch ziehen ?

Außerdem ist Reihenfolge doch gar nicht diskutabel.

Sofa >> racing chair >> Bürostuhl >> Hocker >> Whatever Avi sagt

:nix:
 
Achja, eigentlich ist es für mich das Fußteil, ich schlafe und zocke aber mit den Füßen zum Kopfteil, weil ich den TV nur dort vernünftig befestigen kann.^^

Naja, eigentlich hat keiner von euch gewonnen, da alles davon nicht gut für den Rücken ist :coolface:

Ach so schlecht ist es bei mir gar nicht, Kopfteil vom Lattenrost maximal hochstellen und ein Memory-Foam-Kissen für die Lendenwirbelsäue, ist eigentlich fast wie ein Fernseh-Sessel mit ca. 1,70m langer Sitzfläche (Bett wurde auf 2,20m verlängert), für meine Rückenprobleme ist es sogar richtig angenehm.^^
 
Stadia wird seine Nische in der Gamingwelt erhalten, aber es ist eben keine Revolution.
Es werden viele mal ausprobieren, aber als echten Ersatz für die derzeitigen Systeme kann man es nun wirklich nicht ansehen.

Klar, man braucht keine Konsole und auch keinen teuren PC. Aber das wars auch fast schon.

Die Nachteile überwiegen einfach.
- hohe Bandbreite für die Pro-Version- die hier im Lande die wenigsten haben werden

- sehr anfällig für Störungen im I-Net.
Anders als bei gestreamten Filmen kann man bei Spielen nicht vorbuffern. Es ist bei Filmen nicht so schlimm, wenn es hier und da mal Aussetzer bei der Übertragung gibt. Selbst einige Sekunden lassen sich dadurch, dass hier ein Buffer verwendet wird, kompensieren. Beim Zocken reichen aber schon Aussetzer von wenigen Millisekunden um das Bild ins Stocken zu bringen. Trotz 450mbit Leitung wird mir beim Stadia-Test innerhalb von wenigen Minuten mal 200mbit, mal lediglich 20mbit bescheinigt (gestern abend mal getestet). Damit ist sicherlich kein flüssiges un hochauflösendes Zocken möglich
Dass bei optimalen Bedingugen die Latenz sehr gering gehalten werden kann, so dass es der Normaluser gar nicht bemerkt, ob er lokal oder über Streaming spielt, bezweifel ich dabei noch nicht einmal. Aber diese Optimalbedingungen werden, zumindest am Anfang, doch sehr spärlich ausfallen.

- Streamingartefakte:
Auch hier der Nachteil zum Filmstreaming. Spiele müssen sehr schnell encodiert werden, um die Latenz zu verringen. Bei Filmen spielt das weniger eine Rolle.
Ein Filmbild kann ruhig 30ms zum encodieren benötigen. Reicht für 30 Bilder pro Sekunden immer noch locker aus.
Das Spiel muss aber wesentlich schneller encodiert werden, damit die Gesamtlatenz eben gering bleibt.
Und damit leidet auch die kompression. Stadia nutzt wohl noch H264. Wohl aus dem einfachen Grund, da hierfür weniger Rechenpower nötig ist. Die Datenrate ist natürlich höher, als wenn man den aktuellen H265 Codex nehmen würde.
Bei den Vergleichsvideos von DF sieht man auch schön, dass das Bild schlechter aussieht als auf der X, trotz höherer Rechenleistung der Stadia Server.
Ein natives 4K Bild ist somit sichtbar besser als das gestreamte von Stadia.

- wenige Spiele
Zum Start wird es bei der Pro Version lediglich Destiny 2 umsonst dazu geben. Leider ist das Game bis dahin eh free to play mit zwei DLCs
Nach und nach kommen wohl noch ein paar Games, aber natürlich älteren Datums, hinzu.
Exclusivgames von Sony, MS oder Nintendo wird man wohl auch kaum dort sehen.

- teure Spiele
Ich dachte ja an ein echtes Abo-Modell, aber so wie es aussieht, muss man jedes (neue) Game kaufen. Und das sicherlich zum regulären Preis. Zwar wird es wohl auch Pro-Deals geben, aber so günstig, gerade was PC Games im Retail und Downloadcode-Segment angeht, wird man die auf Stadia wohl nicht kaufen können. Und ich bezweifle, dass man anderweits gekaufte Games, die auch im Stadia- Portfolio angeboten werden, auf Stadia wird spielen können.
Der Basis Dienst ist ja umsonst, und der Pro-Dienst kostet 10 Euro. Diese Preise werden dadurch subventioniert weil man gezwungen sein wird, die Games auch über Stadia zu kaufen.

Fraglich ist noch, was Stadia pro verkauften Game verdient und ob das für Stadia und die Publisher eine Win-Win-Situation ist, also ob es sich auch für die Publisher lohnt, ihre Games dort anzubieten. Man darf nicht vergessen dass der Spieleverkauf eigentlich die einzige Einnahmequelle für Stadia ist. Mit den 10 Euro Monatsgebühr für die Pro Version deckt Google nicht einmal die Unterhaltskosten der Server. ab Also muss Goggle schon einiges an den Games verdienen, damit es sich für sie überhaupt finanziell lohnt. Die Basisversion wird natürlich komplett subventioniert.

Last but not least stehen natürlich auch noch andere Streamingdienste in den Startlöchern.
Mit xcloud hat MS natürlich hier mit die besten Karten, da sie auf eine bestehende Spieleinfrastruktur zurück greifen können und das Cloudgaming in die bisherigen Service einfach integrieren können.

Aber Konkurrenz belegt ja bekanntlich das Geschäft. Und somit ist Stadia zu begrüßen.
 
genau :ugly:

ich frage mich ob du das gerade mit absicht machst.

ich finds lustig wie hier dieselben argumente wiederholt werden wie zur letzten generation zur ps4. von wegen wer braucht schon eine ps4, wenn es doch fifa und co. auch auf der ps3 gibt. xD
Welche Next Gen Games bietet Stadia denn genau an? Muss mir wohl entgallen sein.

Also in der Präsentation hat man neben aktuellen Titeln wie Division2, Destiny2 und AC:O auch Titel gesehen die erst noch erscheinen wie BG3 und das neue RainbowSix. Der Großteil der games waren releasegames die noch nicht erschienen sind. Von nur alten games kann keine Rede sein.

Dann muss man wieder erwähnen, das Stadia kein Spiel Abo ist wie gamespass oder EA Access. Spiele die es dort umsonst im Account sind, sind reiner Bonus. Vergleichbar mit den monatlich wechselnden 2 PS+ spielen.

Stadia ist eine virtuelle Konsole. Ein cloud Service. Eine Platform. Und hier kostet die Nutzung der pro Version 10 Euro und die Standard Version 0 Euro.
Nur mal zum besseren Verständnis, um eine gleichwertige Instanz wie der Stadia Standard bei einem anderem cloudanbieter nutzen zu wollen würden da Kosten in Höhe von 50 bis 70€ anfallen. Pro Monat!!
Die Stadia Standard ist Kostenlos.

Google bietet keine alten Spiele an. Sie bieten GAR KEINE Spiele an. Sie bieten die Platform an, die virtuelle Konsole.
Anfangs werden wir sicher überwiegend "ports" sehen von den anderen Systemen (PC/Konsolen).
Ich vermute aber das bald nativ für cloud entwickelte Spiele erscheinen werden die nicht nur alles deklasieren werden was man vom pc/konsole kennt sondern auf diesen dann auch gar nicht mehr ausführbar sind.
Aber da sind wir mit cloud Computing und streaming noch relativ am Anfang.

Ich rede vom Base Modell und inwiefern es überhaupt "free" ist. Steht doch im ersten Text von mir.
 
und was denkst du soll man sonst mit den 10 tflops anfangen? nur weil keine spiele angekündigt sind, heißt das nicht, dass stadia nicht schon für die nächste generation bereit ist.
denk mal selbst bitte ein wenig nach...

Kannst gerne beginnen mit dem nachdenken. Das habe ich nirgends abgestritten. Das was ich ausgesagt habe steht in meinem Text und stimmt so, da mache ich mir keine Sorgen.

Ja und ich rede davon das dieses Base Modell welches kostenlos ist einen Gegenwert von geschätzt 50 bis 80 € im Monat hat.

Kanmst du das näher erläutern?
 
Vor allem hat sich der core Markt in Wirklichkeit selten durchgesetzt und es war meist der hier "verpönnte" casual der den Takt angibt.

Man erinnere sich an die wii und die PS3

:nix:

Kann man sehen wie man möchte. Ich könnte zur Wii auch die Wii U in den vergleich ziehen. Zu sehr auf casuals ausgerichtet und dann hat man ja gesehen was passiert ist ohne Core Spielerschaft. EA verlor massig an Aktienwert (SWBF 2) und die Xbox One wurde von digital only in eine normale konsole umgewandelt. Es sind nicht die "casuals" die solche sachen bewirken. Die leute haben kein Problem mit Streaming (mich einbezogen), weil wir dadurch bis jetzt nichts verlieren, es ist eine alternative dessen Feuer mit der Zeit ausbrennen wird. Es ist die selbe Situation wie mit Mobile damals, viele in der Industrie dachten es wäre die Zukunft aber es wird nur co existieren.

Auserdem ist 4K zu streamen mit 40Mb pro sekunde wirklich low end. Gleiches bei Netflix. Ein UHD Datenträger überträgt ca.130 Mb an Daten in der Sekunde und ich denke kaum das das beim streamen von Spielen anders ist. Datenträger werden immer einen vorteil haben
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja und ich rede davon das dieses Base Modell welches kostenlos ist einen Gegenwert von geschätzt 50 bis 80 € im Monat hat.

Wie kommst du denn auf so eine Rechnung. Ist wohl ein wenig übertrieben.
1. Base Modell hängt natürlich an einem wesentlich günstigeren Server. Weniger CPU Leistung und viel weniger GPU Leistung. Schätze mal so um die 3TF Leistung. Mehr brauchts ja nicht für 1080p
2. Es ist ja eine Mischkalkulation, da man nicht allein den Server nutzt. Im Durchschnitt wird man von ca. 2h pro Tag und Kunde rechnen können. Manche zocken mehr, viele Zocken weniger.
Somit teilt sich die Serverleistung statistisch auf 12 Kunden auf.
Kostet so ein Server in der Hardware z.b um die. 500,- Euro, müsste man ca. 80 Euro und Kunde subventionieren. Das teilt sich aber auf mehrere Jahre auf.
Die Bandbreite kostet natürlich auch noch was. Ist aber im Vergleich zu früher fast vernachlässigbar.

Dazu kommt natürlich noch der Umstand, dass dem Zocker total egal sein dürfte, was so ein Server sonst in der Miete kostet. Schließlich will er nur spielen.
Die 10 Euro für die Pro Version sind natürlich mehr als günstig wenn man bedenkt, was ein Spielerechner mit der Leistung im Durchschnitt kostet.
Selbst nach fünf Jahren hat man da die Kosten für einen eigenen PC nicht raus.

Das ist auch nicht das Problem von Stadia .
 

Das größte Manko des Dienstes ist seine Abhängigkeit von der Cloud. Wer eine langsame Internetverbindung hat, wird Stadia nicht nutzen können. Mindestens 10 Mbit/s nennt Google als Voraussetzung, 35 Mbit/s sind für Spiele in 4K nötig. Das ist in vielen Teilen Deutschlands und auch in den USA nicht selbstverständlich. Auch der reine Online-Kauf wird vielen Kunden sauer aufstoßen. Gefällt ein Spiel nicht oder hat man es durch, kann man es nicht einfach weiterverkaufen. Die Kauf-Hemmung dürfte entsprechend höher sein als bei klassischen Spielen auf Datenträgern.

Sobald die ersten Spieler sich über Ruckelorgien, Lags oder Artefakte beschweren, und vor allem von PC'lern ausgelacht werden, wird es schnell die Runde machen "wie doof" das alles ist. Vor allem wenn Vergleichsvideos zwischen Stadia - Games im Stream mit den Konsolen - und PC - Versionen gemacht werden. Das wird anfangs ein kleiner "Kampf" im Netz werden, immerhin geben Konsoleros und PC'ler nicht umsonst viel Geld für tolle Spieleerlebnisse aus. Da wird dann jedes Haar in der Stadiasuppe gesucht werden. Ist die publicity dann erstmal angeknackst, ist es auch schon wieder out. Sollten dann auch noch MS und Sony ähnliches optional anbieten, kräht später dann kein Hahn mehr nach Google's Stadia, und das Projekt wird postwendend wieder eingestampft. :niatee:
 
Interessanter Kommentar von 4players


Der neue Krieg der Spiele

Google hat mit Stadia seine Zukunft der Spiele vorgestellt, in der wir alles bei permanenter Internetverbindung streamen. Aber ich reibe mir als Zocker alter Schule verwundert die Augen. Nein, nicht weil wir in Deutschland auf Platz 31 der weltweit schnellsten Internetzugänge stehen. Nur 2,6 Prozent aller stationären Breitbandanschlüsse sind hierzulande übrigens mit Glasfaser verbunden - da ist selbst Rumänien weiter...


Aber was ist das bitte für ein Portfolio zum Start? Zwei kleine exklusive Spiele? Get Packed und Gylt von Tequila Works? Das soll kurz vor der E3 euer Angebot als neues "Netflix der Spielewelt" sein? Apple startet seinen Abo-Dienst Arcade im Herbst immerhin mit 100 exklusiven Spielen, hat mit Hironobu Sakaguchi, Ken Wong und Will Wright echte Prominenz verpflichtet. Oder hat euch THQ Nordic schon alle Lizenzen und Microsoft alle Studios weggekauft? Wofür bezahlt ihr eigentlich Jade Raymond?

Aber diese polternde Häme ist fehl am Platz, denn...

..erstens: Google hat Geduld, denkt eine Dekade weiter, will sogar sein mächtiges YouTube direkt mit Spielen verknüpfen. Sie machen jetzt schon 6,5 Mrd. Dollar Umsatz pro Jahr mit Android-Spielen, sind damit auf Platz 6 der erfolgreichsten Unternehmen im Bereich Videospiele - vor EA, Nintendo oder TakeTwo. Sie haben die Kriegskasse für einen langen Atem, zumal neben Jade auch Phil Harrison an Bord ist; also Know-how von Ubisioft, Microsoft und Sony. Auch dieses Personal zeigt, wie ernst und strategisch sie es meinen.

Zweitens: Für den Erfolg von Stadia brauchen sie mich alten Meckerkopp nicht. Und sie brauchen euch Hardcore-Zocker auch nicht, die leidenschaftlich über die Vorteile der eigenen Konsole debattieren oder an ihrem Rechner basteln, die ihre Spielesammlung seit Jahren pflegen, alles optimal im Keller verkabeln und jeden Frame pro Sekunde wertschätzen. Wir sind eine aussterbende Spezies mit Schwanengesang: Sony schenkt uns zum Abschied zu Weihnachten 2020 die PlayStation 5. Microsoft und Nintendo legen vielleicht auch noch was unter den Baum - und dann beginnt die Übergangsphase.

Mit dem Start von Stadia im November 2019 passiert natürlich erstmal nichts, aber Google mischt in einem ganz neuen Krieg um Spiele und Studios mit, so dass die Konkurrenz reagieren muss. Denn Stadia wird zusammen mit anderen Streaming-Angeboten wie GeForce Now der natürliche Begleiter einer anderen Generation an Spielern, für die Streaming ganz normal und Plastikkisten mit Schlitzen oder dicke Rechner mit Monitor archäologische Relikte sein werden.

In einer nicht ganz so weit entfernten Zukunft, sagen wir sehr wohlwollend ab 2025 - denn bis dahin will die EU tatsächlich die "europäische Gigabit-Gesellschaft“ ausrufen - wird es für die spielende Masse nicht mehr um Teraflop-Potenzen oder Konsolen-Rivalitäten gehen, sondern um den besten digitalen Spieleservice. Das klingt ja gar nicht schlecht, denn dann müsste es ja auch mehr Qualität geben, oder? Und warum sollten Nischen für Hardcore-Zocker verschwinden?

Aber wo kommt der Service her? Er strömt aus dem Himmel, da wo die Wolken noch grenzenlos sind, direkt auf den Bildschirm, ohne Hardware auf Knopfdruck. Und wer beherrscht den? Genau darum geht es. Genau deshalb kooperieren alte Rivalen wie Sony und Microsoft im Bereich der Cloud-Technologie. Genau deshalb ist der Himmel gerade voller bunter Ballone, die immer dicker werden wollen: Wer nicht wächst, der stirbt. Dieser ökonomischen Mahnung folgen bekanntlich viele Unternehmen.

Selbst Publisher aus der dritten Reihe wie Focus Home Interactive, THQ Nordic oder Bigben verfolgen in letzter Zeit diese nimmersatte Strategie. Sie pumpen sich mit Lizenzen und Studios auf, protzen mit hunderten Spielen in Entwicklung. Warum plustern die sich wohl alle so auf? Für wen gehen sie auf den Laufsteg?

Sie machen sich in weiser Voraussicht fetter und hübscher, denn sie sind alle potenzielles Futter für die wirklich gefräßigen Zeppeline, für die digitalen Götter, die unser Leben im Westen seit einem Jahrzehnt so stark beeinflussen wie anno dazumal die Religionen. Sie haben jetzt soziokulturelle Macht. Sie sind so stark, weil wir sie tagtäglich dutzendfach antippen. Mit allen Vor- und Nachteilen prägen sie unser Leben, unsere Berufe und Kinder. Und da sind wir wieder bei Google und den Big Five oder FAAMG.

F acebook, A mazon, A pple, M icrosoft und G oogle haben in den letzten zehn Jahren alles an Start-ups in sich hinein gestopft, was mehr Reichweite, Werbung, Kunden, Daten aka Wachstum aller Art versprach: Instagram, WhatsApp, Oculus, Friendfeed, Face; Twitch, Alexa, Audible, ImdB, WholeFoods; Shazam, Next, Siri, Beats, Emagic ; Skype, LinkedIn, Mojang, Hotmail, Github; YouTube, HTC, Motorola, Waze, Blogger. Sie haben immer noch Hunger, und zwar auf Spiele. Denn einige alte Garanten für ihre Reichweite werden wegbrechen, ersetzt oder langsam dahinsiechen wie aktuell Facebook.

Es ging bisher in erster Linie um Technologie der Vernetzung, Kommunikation und Unterhaltung. Jetzt gerät die florierende und gesellschaftlich komplett akzeptierte Spielebranche deutlicher ins Visier. Warum? Nicht nur, weil der weltweite Markt für Videospiele 2018 auf 89 Mrd Dollar geschätzt wurde - und weiter wächst. Sondern vor allem, weil das Spiel so eine Macht im Alltag gewonnen hat, dass andere Freizeitbeschäftigungen schrumpfen. Laut Umfragen würden immer mehr Leute auf das Surfen oder Serienschauen, ja sogar auf das Schlafen verzichten, wenn sie dafür zocken können - aber da geht es nicht in erster Linie um die Kategorie eines God of War, sondern um FIFA, Call of Duty, Fortnite und vor allem um Tetris & Co auf dem Smartphone.

Deshalb kann Google nicht aus Größenwahn, sondern aus kalkuliertem Geprotze mit Stadia tatsächlich zwei Milliarden (!) Kunden anvisieren - dagegen wirkt der blaue Ozean von Nintendo wie ein Tümpel. Zum Vergleich: Steam hatte im Oktober 2018 aktive 18,5 Millionen Nutzer. Im Kontext dieses Wettbewerbs muss man auch die Markteinführung des Epic Games Stores sehen. Denn den größten Umsatz mit Videospielen machen weder EA noch Activision Blizzard oder Sony, sondern der chinesische Konzern Tencent mit knapp 20 Milliarden Dollar im Jahr 2018. Und das "Facebook Asiens" hält 40% der Aktien von Epic, entscheidet auf höchster Ebene mit über die Zukunft der Unreal- und Fortnite-Macher. Und damit über die Zukunft der Spielebranche. Plötzlich ist aus einem Hobby ein fast schon geopolitischer Faktor geworden, wenn man auch an Seltene Erden denkt.

Jetzt ist auch verständlich, warum Microsoft und Sony auf der Ebene des Streamings oder der "Direct-to-Consumer Entertainment-Plattformen" kooperieren. Obwohl Microsoft im Rekordjahr 2018 erstmals über 100 Mrd. Dollar Umsatz verzeichnete und Sony mit dem Umsatz aus Videospielen immerhin auf Platz 2 hinter Tencent rangiert, reicht das alles nicht. Sie müssen in der kommenden Dekade aufpassen, dass sie den Anschluss nicht verpassen. Im Herbst gehen Google und Apple in die Offensive, nicht zu vergessen die Amazon Game Studios, die erst kürzlich Christoph Hartman von 2K Games als neuen Vize-Präsidenten eingesetzt haben, der drei Studios in San Diego, Seattle und Orange County entwickeln lässt. Das alles ist erst der Anfang einer Expansion und Zusammenballung, die es in dieser Größenordnung noch nie in der Branche gegeben hat.

Im neuen Krieg der Spiele mischen die Big Five mit, sind die alten Rivalen und Marken alleine zu klein. Egal ob Electronic Arts, Nintendo, Ubisoft oder wer auch immer: Sie müssen aufpassen, nicht von einem Todesstern gefressen zu werden. Aber für eine Zunft müssten bei all dem Gekaufe, Gewachse und Gefresse trotzdem goldene Zeiten anbrechen: Spiele-Entwickler. Am Ende des Tages streamen wir auch 2025 keine Aktien und keine Dollars, sondern Bits und Bytes auf den Bildschirm, die uns unterhalten müssen. Und dafür braucht man jede Menge engagierten Nachwuchs in allen Bereichen des Gamedesigns.

Wenn wir Glück haben, sind auch ein paar kreative Rebellen darunter, die unser Hobby bereichern.


Jörg Luibl
Chefredakteur



 
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