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- 18 Okt 2004
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Seitdem Spiele 2005 mit der Xbox 360 in die HD-Ära eingetreten sind, lag der Standardpreis für ein neues Game bei rund 70 Euro (korrigiert mich, wenn ich aufgrund des Wechselkurses falsch liege). Mit dem Start in diese Generation wurden nun Games erstmals seit langer Zeit wieder teurer - zumindest bei einigen Publishern. Titel wie NBA 2k21, Call of Duty, Demon's Soul, Godfall, MLB The Show 21 kosten seit dem letzten Jahr 80€. In naher Zukunft wird auch Ratchet & Clank: Rift Apart in diesen illustren Kreis stoßen. Bislang haben sich die Publisher Sony, Take-Two und Activision-Blizzard für diese Preiserhöhung ausgesprochen, während andere Publisher wie Ubisoft, EA, Nintendo und Microsoft bei den bekannten Preisen geblieben sind. (Was nicht bedeutet, dass nicht auch andere Publisher mit fragwürdiger Preisgestaltung auffallen)
Durch die News betreffend Returnal wurde mir mal wieder klar, wie leicht sich gewisse Leute von leerem Gelaber der Publisher überzeugen lassen, weshalb ich dem Thema nun einen eigenen WAR-Thread widme. Denn meine Ansicht zu diesem Thema dürfte klar sein: ich werde nie ein Game für 80 Euro erwerben. Und ich bin auch der Meinung, dass niemand bislang einen guten Grund vorbringen konnte, warum die Preiserhöhung in irgendeiner Form gerechtfertigt wäre.
In der News wurden grundsätzlich drei Argumente vorgebracht, die ich gleich mal kurz als Ausgangspunkt widerlegen will, sodass man vielleicht auf einer anderen Ebene diskutieren kann:
Argument 1: Die Entwicklungskosten sind in den vergangenen 15 Jahren drastisch angestiegen
Die Entwicklungskosten sind definitiv gestiegen und steigen auch weiterhin. Das als Argument vorzubringen würde aber bedeuten, dass die Publisher, die die Preiserhöhung in dieser Generation forcieren, in irgendeiner Form Probleme hätten, die steigenden Kosten zu decken. Nur ist das nicht der Fall. Alle drei der genannten Publisher, die die Preiserhöhung befürworten konnten ihre Gewinne in den vergangenen Jahren immer wieder steigern - also bevor sie zu Preiserhöhungen griffen. Es ist also mehr als offensichtlich, dass die zusätzlichen Einnahmen durch die wachsenden Spielerzahlen und sonstige Einnahmen (Microtransactions, Onlinegebühren, etc.) die höheren Entwicklungskosten mehr als locker zu kompensieren vermögen.
Argument 2: Die Kaufpreise sind seit vielen Jahren nicht mehr gestiegen
Auf dem Papier sind die Kaufpreise nicht gestiegen, in der Realität lag der Preis eines Games schon seit Jahren nicht mehr bei 70€. Was früher mit dem Verkaufspreis mitgeliefert wurde, muss heute immer mehr separat dazugekauft werden. Kostüme und sonstige kosmetische Gegenstände waren in früheren Games freispielbare Elemente, heute sind es Microtransactions. Diverse Elemente von Titeln werden zudem in DLC ausgelagert, wodurch wiederum zusätzliche Einnahmen generiert werden können. Das schlägt sich auch in den Geschäftsberichten nieder. Bei Take-Two machten die Ingame-Käufe im Jahr 2019 (ich habe auf die Schnelle keinen aktuelleren Geschäftsbericht gefunden) 51 % der Einnahmen aus und bei Activision-Blizzard waren es sogar deren 57 %. Selbst Sony, die sich in Bezug auf MTX/DLC üblicherweise eher zurückhalten, profitieren enorm von der Entwicklung hin zu MTX/DLC. Im vergangenen Jahr resultierten 34 % der Einnahmen von Sony von solchen DLC und MTX. Weitere 14 % waren auf Abo-Services zurückzuführen, die ebenfalls herzlich wenig mit den realen Kaufpreisen der Titel zu tun haben. Damit wären wir bei Sony bei 48 % der Einnahmen, die völlig unabhängig von jedem Kaufpreis eines Games generiert werden.
Zu behaupten, die Preise würden nicht steigen, ist also bereits falsch. Die Leute geben heute mehr als offensichtlich mehr Geld für ein einzelnes Game aus als früher. Und alle drei Anbieter, die die Preiserhöhung zu rechtfertigen versuchen, profitieren in großem Maße davon, dass die Titel teurer wurden, auch wenn der effektive Kaufpreis konstant gehalten wurde.
Argument 3: Lieber 80 Euro für neue Games als 60 Euro für Ports
Kein sonderlich gutes Argument und vor allem ein Problem, das in die gleiche Richtung geht: AAA-Publisher scheinen sich bei der Preisgestaltung alles erlauben zu können. Ob das nun 80€ für Neupreistitel oder 60€/70€ für Ports sind spielt letztlich eine untergeordnete Rolle.
Also, haltet ihr die neuen Preise bei Games für gerechtfertigt? Wenn ja, warum? Und seid ihr bereit, diese höheren Preise zu bezahlen, oder wartet ihr durch die Preiserhöhung immer mehr auf Preisreduktionen, bevor ihr die Games kauft?
Durch die News betreffend Returnal wurde mir mal wieder klar, wie leicht sich gewisse Leute von leerem Gelaber der Publisher überzeugen lassen, weshalb ich dem Thema nun einen eigenen WAR-Thread widme. Denn meine Ansicht zu diesem Thema dürfte klar sein: ich werde nie ein Game für 80 Euro erwerben. Und ich bin auch der Meinung, dass niemand bislang einen guten Grund vorbringen konnte, warum die Preiserhöhung in irgendeiner Form gerechtfertigt wäre.
In der News wurden grundsätzlich drei Argumente vorgebracht, die ich gleich mal kurz als Ausgangspunkt widerlegen will, sodass man vielleicht auf einer anderen Ebene diskutieren kann:
Argument 1: Die Entwicklungskosten sind in den vergangenen 15 Jahren drastisch angestiegen
Die Entwicklungskosten sind definitiv gestiegen und steigen auch weiterhin. Das als Argument vorzubringen würde aber bedeuten, dass die Publisher, die die Preiserhöhung in dieser Generation forcieren, in irgendeiner Form Probleme hätten, die steigenden Kosten zu decken. Nur ist das nicht der Fall. Alle drei der genannten Publisher, die die Preiserhöhung befürworten konnten ihre Gewinne in den vergangenen Jahren immer wieder steigern - also bevor sie zu Preiserhöhungen griffen. Es ist also mehr als offensichtlich, dass die zusätzlichen Einnahmen durch die wachsenden Spielerzahlen und sonstige Einnahmen (Microtransactions, Onlinegebühren, etc.) die höheren Entwicklungskosten mehr als locker zu kompensieren vermögen.
Argument 2: Die Kaufpreise sind seit vielen Jahren nicht mehr gestiegen
Auf dem Papier sind die Kaufpreise nicht gestiegen, in der Realität lag der Preis eines Games schon seit Jahren nicht mehr bei 70€. Was früher mit dem Verkaufspreis mitgeliefert wurde, muss heute immer mehr separat dazugekauft werden. Kostüme und sonstige kosmetische Gegenstände waren in früheren Games freispielbare Elemente, heute sind es Microtransactions. Diverse Elemente von Titeln werden zudem in DLC ausgelagert, wodurch wiederum zusätzliche Einnahmen generiert werden können. Das schlägt sich auch in den Geschäftsberichten nieder. Bei Take-Two machten die Ingame-Käufe im Jahr 2019 (ich habe auf die Schnelle keinen aktuelleren Geschäftsbericht gefunden) 51 % der Einnahmen aus und bei Activision-Blizzard waren es sogar deren 57 %. Selbst Sony, die sich in Bezug auf MTX/DLC üblicherweise eher zurückhalten, profitieren enorm von der Entwicklung hin zu MTX/DLC. Im vergangenen Jahr resultierten 34 % der Einnahmen von Sony von solchen DLC und MTX. Weitere 14 % waren auf Abo-Services zurückzuführen, die ebenfalls herzlich wenig mit den realen Kaufpreisen der Titel zu tun haben. Damit wären wir bei Sony bei 48 % der Einnahmen, die völlig unabhängig von jedem Kaufpreis eines Games generiert werden.
Zu behaupten, die Preise würden nicht steigen, ist also bereits falsch. Die Leute geben heute mehr als offensichtlich mehr Geld für ein einzelnes Game aus als früher. Und alle drei Anbieter, die die Preiserhöhung zu rechtfertigen versuchen, profitieren in großem Maße davon, dass die Titel teurer wurden, auch wenn der effektive Kaufpreis konstant gehalten wurde.
Argument 3: Lieber 80 Euro für neue Games als 60 Euro für Ports
Kein sonderlich gutes Argument und vor allem ein Problem, das in die gleiche Richtung geht: AAA-Publisher scheinen sich bei der Preisgestaltung alles erlauben zu können. Ob das nun 80€ für Neupreistitel oder 60€/70€ für Ports sind spielt letztlich eine untergeordnete Rolle.
Also, haltet ihr die neuen Preise bei Games für gerechtfertigt? Wenn ja, warum? Und seid ihr bereit, diese höheren Preise zu bezahlen, oder wartet ihr durch die Preiserhöhung immer mehr auf Preisreduktionen, bevor ihr die Games kauft?