ConsoleWAR Preiserhöhungen - Gerechtfertigt oder nicht?

Seid ihr bereit, 80€ für ein Game zu bezahlen?


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Swisslink

L99: LIMIT BREAKER
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Seitdem Spiele 2005 mit der Xbox 360 in die HD-Ära eingetreten sind, lag der Standardpreis für ein neues Game bei rund 70 Euro (korrigiert mich, wenn ich aufgrund des Wechselkurses falsch liege). Mit dem Start in diese Generation wurden nun Games erstmals seit langer Zeit wieder teurer - zumindest bei einigen Publishern. Titel wie NBA 2k21, Call of Duty, Demon's Soul, Godfall, MLB The Show 21 kosten seit dem letzten Jahr 80€. In naher Zukunft wird auch Ratchet & Clank: Rift Apart in diesen illustren Kreis stoßen. Bislang haben sich die Publisher Sony, Take-Two und Activision-Blizzard für diese Preiserhöhung ausgesprochen, während andere Publisher wie Ubisoft, EA, Nintendo und Microsoft bei den bekannten Preisen geblieben sind. (Was nicht bedeutet, dass nicht auch andere Publisher mit fragwürdiger Preisgestaltung auffallen)

Durch die News betreffend Returnal wurde mir mal wieder klar, wie leicht sich gewisse Leute von leerem Gelaber der Publisher überzeugen lassen, weshalb ich dem Thema nun einen eigenen WAR-Thread widme. Denn meine Ansicht zu diesem Thema dürfte klar sein: ich werde nie ein Game für 80 Euro erwerben. Und ich bin auch der Meinung, dass niemand bislang einen guten Grund vorbringen konnte, warum die Preiserhöhung in irgendeiner Form gerechtfertigt wäre.

In der News wurden grundsätzlich drei Argumente vorgebracht, die ich gleich mal kurz als Ausgangspunkt widerlegen will, sodass man vielleicht auf einer anderen Ebene diskutieren kann:


Argument 1: Die Entwicklungskosten sind in den vergangenen 15 Jahren drastisch angestiegen

Die Entwicklungskosten sind definitiv gestiegen und steigen auch weiterhin. Das als Argument vorzubringen würde aber bedeuten, dass die Publisher, die die Preiserhöhung in dieser Generation forcieren, in irgendeiner Form Probleme hätten, die steigenden Kosten zu decken. Nur ist das nicht der Fall. Alle drei der genannten Publisher, die die Preiserhöhung befürworten konnten ihre Gewinne in den vergangenen Jahren immer wieder steigern - also bevor sie zu Preiserhöhungen griffen. Es ist also mehr als offensichtlich, dass die zusätzlichen Einnahmen durch die wachsenden Spielerzahlen und sonstige Einnahmen (Microtransactions, Onlinegebühren, etc.) die höheren Entwicklungskosten mehr als locker zu kompensieren vermögen.


Argument 2: Die Kaufpreise sind seit vielen Jahren nicht mehr gestiegen

Auf dem Papier sind die Kaufpreise nicht gestiegen, in der Realität lag der Preis eines Games schon seit Jahren nicht mehr bei 70€. Was früher mit dem Verkaufspreis mitgeliefert wurde, muss heute immer mehr separat dazugekauft werden. Kostüme und sonstige kosmetische Gegenstände waren in früheren Games freispielbare Elemente, heute sind es Microtransactions. Diverse Elemente von Titeln werden zudem in DLC ausgelagert, wodurch wiederum zusätzliche Einnahmen generiert werden können. Das schlägt sich auch in den Geschäftsberichten nieder. Bei Take-Two machten die Ingame-Käufe im Jahr 2019 (ich habe auf die Schnelle keinen aktuelleren Geschäftsbericht gefunden) 51 % der Einnahmen aus und bei Activision-Blizzard waren es sogar deren 57 %. Selbst Sony, die sich in Bezug auf MTX/DLC üblicherweise eher zurückhalten, profitieren enorm von der Entwicklung hin zu MTX/DLC. Im vergangenen Jahr resultierten 34 % der Einnahmen von Sony von solchen DLC und MTX. Weitere 14 % waren auf Abo-Services zurückzuführen, die ebenfalls herzlich wenig mit den realen Kaufpreisen der Titel zu tun haben. Damit wären wir bei Sony bei 48 % der Einnahmen, die völlig unabhängig von jedem Kaufpreis eines Games generiert werden.

Zu behaupten, die Preise würden nicht steigen, ist also bereits falsch. Die Leute geben heute mehr als offensichtlich mehr Geld für ein einzelnes Game aus als früher. Und alle drei Anbieter, die die Preiserhöhung zu rechtfertigen versuchen, profitieren in großem Maße davon, dass die Titel teurer wurden, auch wenn der effektive Kaufpreis konstant gehalten wurde.





Argument 3: Lieber 80 Euro für neue Games als 60 Euro für Ports

Kein sonderlich gutes Argument und vor allem ein Problem, das in die gleiche Richtung geht: AAA-Publisher scheinen sich bei der Preisgestaltung alles erlauben zu können. Ob das nun 80€ für Neupreistitel oder 60€/70€ für Ports sind spielt letztlich eine untergeordnete Rolle.



Also, haltet ihr die neuen Preise bei Games für gerechtfertigt? Wenn ja, warum? Und seid ihr bereit, diese höheren Preise zu bezahlen, oder wartet ihr durch die Preiserhöhung immer mehr auf Preisreduktionen, bevor ihr die Games kauft?
 
Kommt aufs Spiel an. Ich würde 80 Euro zahlen. Aber nicht für jedes Spiel.
Ob das gerechtfertigt ist, neue Hardware,höherer Aufwand. Spiele werden immer größer und komplexer. Ich würde ja sagen.
 
Man kann es nach dem durchspielen auch verkaufen,
nur so als Tipp an alle, die denken sie müssten ihr Regal füllen.
 
80€ käme für mich nur bei Special Editions in Frage, die ich optisch und inhaltlich ansprechend finde. Wenn beispielsweise ein schönes Artbook und der Soundtrack dabei ist, eine anspruchsvoll gestaltete Verpackung das ganze aufhübscht usw. Oder wie bei Skyward Sword damals die goldene Fernbedienung, das fand ich schon sehr schick und cool und hatte ja auch einen praktischen Nutzen. :shaded:

80€ für die bloße Disc in einer Hülle käme für mich allerdings nicht in Frage, da bin ich ganz ehrlich. Da ich überwiegend Spiele von Nintendo kaufe, bin ich halt auch das Preissegment von ca 50€ gewöhnt, was ich für die Spiele dann auch okay finde. Sie sind ja in aller Regel sehr preisstabil und unterhalten mich auch immer sehr lange. :)
 
Nein

Die Entwicklungskosten sind gestiegen aber parallel auch der Absatz und daraus resultierende Umsatz und Gewinn. Waren früher noch 1 Mio verkaufte Kopien ein Rekord sind sie heute für AAA Titel längst die Regel und erreichen oft ein vielfaches davon.

Aber letztendlich bin ich Realist. Angebot und Nachfrage werden letztendlich den Preis regeln.
 
Früher habe ich sehr oft für Vollpreis Spiele gekauft, also vor PS360/Wii Ära. Auf Wii hat zB fast alles eh nur 40€ gekostet. Seitdem kann ich fast an 2 Händen abzählen wie oft ich Vollpreis 60€ bzw 70€ gezahlt habe. Es gibt zum Glück genug Möglichkeiten, um nie wirklich 80€ zahlen zu müssen selbst mit der Preiserhöhung. Aber gutheißen tu ichs nicht, weil es mit DLC/Microtransactions schon mehr als genug Kompensation für höhere Entwicklungskosten gibt. Imo ist das reine Geldgier, gerade weil das von sowieso mega erfolgreichen Megakonzernen initiiert wird
 
Bei 70 Euro war hier kein Theater. PS3 Gen waren alle Spiele 50/60 Euro gewesen.
PS4 Gen waren die Preise schon 60/70 Euro.
 
Wer ist der Hauptschuldige an den Preiserhöhungen?

Natürlich M$, die den Markt mit billiger Shovelware überziehen :enton:
 
  • Banderas
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Wer ist der Hauptschuldige an den Preiserhöhungen?

Natürlich M$, die den Markt mit billiger Shovelware überziehen :enton:
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ja. hab vorher auch schon mal digital deluxe versionen gekauft, wenn mir das spiel wichtig war. lieber so, als MTX verseucht.
 
Ich sage Nein, weil man verdammt nochmal nicht jedes Game in einen Topf stecken kann um den gleichen Mehrwert zahlen zu müssen. Und selbst, wenn Spiele in der Mache teuerer werden aufgrund höher, weiter usw. sind die Produktionen auch zum Teil erleichtert worden da man auf feste Grafikmotoren setzt und selbst entscheiden kann in wie weit man den Grafikmotor ausreizt um seine Vision von einem Videospiel zu rechtfertigen. Im Moment reden wir hier um den heißen Brei, weil die Preisgestaltung nicht die Mühen ausgleichen soll sondern um die Kontrolle der Marktmacht zu übernehmen. In wie weit kann ich nur soviel sagen das Sony damit im Moment Microsoft unterstützt, denn somit wären mehr Abo´s für Gamepass möglich. Anders aber wie früher werden auch kaum noch Spiele durch Retail vertrieben, ich sehe es ja an mir, ich habe wahrscheinlich die letzten 10 Jahre kaum noch eine CD in mein PC reingeschoben fast alles nur noch digital, somit würden auch ein Teil der Produktionskosten entfallen?!?

Es kann sein das Sony später selber eine Art Gamepass für ihre Games anbieten möchte oder halt die wenigen Studios damit zu unterstützen um AAA-Titel zu supporten.

Auf dem freien Markt gibt es Spiele, Scheißegal welche Plattform wo ich wirklich viel Zeit investiert habe weil ich einfach Spaß an der Sache habe und andere AAA-Titel die mich nach 30min gleich an die Ecke gelegt habe. Da wäre mir sogar die 80€ sogar Wert gewesen aber Nein! ich habe nru 15€ - 20€ bezahlt für ein wunderschönen Indie Titel bezahlt.

Naja Videospiele sind eh kein gesondertes Hobby mehr sondern, Mainstream das man versucht zu lenken.
 
PC Winner :goodwork: Kein Kostenpflichter MP und keine Preiserhöhung obwohl die beste Version. Kostenlose Spiele (die man behalten darf) gibt es dennoch.
 
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