Eine Lehrerin von mir sagte zu irgendeinem überzogenen Zitat von Alice Schwarzer mal:
"Man muss zu hohe Forderungen stellen, wenn man will, dass möglichst viel davon erfüllt wird. Wenn man von Anfang zurückhaltend ist, kann man nciht viel Erfolg haben."
Ich konnte damals nciht voll zustimmen und ich kann es heute auch nciht.
Es geht mir im Detail darum, dass der ganze Populismus der um dieses Thema und gerade die feministische Bewegung mit überzogenen Parolen einiger ihrer Anhängern manchen Leuten ein Geschlechterbild vermittelt hat, welches den Menschen gleich in eine Schublade stecken möchte.
Klar gibt es Unterschiede, aber doch nciht nur was das Geschlecht anbelangt. Und selbst diese können sich mit auf verschiedenste Art und Weise ausprägen: Der primitive Muskelaffe ist hierbei ebenso ein typisches Bild, wie der Nächte durchmachende, chaotische Programmierer, der mit seinem Wissen den halben Staat lahmlegen könnte.
Was ich in meinem Leben hingegen bedauerlicherweise schon öfters am eigenen Leib erfahren musste, ist, dass gerade so manche Frauen einfach Männern eine typische, schlechte Rolle auferlegen.
Ich erinnere mich hierbei an einen Vorfall in der 7. Klasse, während welchem die halbe Klasse(Jungen wie Mädchen) große Scheiße angestellt haben. Ein paar Jungs hatten den Mut sich zu bekennen (man sah ihr das "ach schon wieder Jungs, wer sonst"-Gesicht an).
Und schließlich hat sie ihren Gesichtsausdruck auch in Worten ausformuliert.
Dieser Aspekt ebenso wie der Aspekt, dass gerade die Feigen ungestraft davonkamen, haben mich damals dazu gebracht, sie als unfähig zu beschimpfen. Und schon durfte ich extrazahlen. Und wie im Cliché wurde mir dann die typischste SpießerLiese in der Klasse als besseres Gegenbild gegenüber gestellt, wie viele weitere Male danach und davor.
Mir ist klar, dass solche Fälle die Ausnahme darstellen. Aber man gewinnt doch allzu oft den Eindruck, dass viele Frauen (die doch den Großteil der Lehrerschaft ausmachen) sich denken: "Ich bin Frau also mag ich Kinder. Werd ich doch Lehrerin." Und dann müssen sie feststellen, dass Kinder nicht immer lieb sind und gerade Jungen zu Rebellismus neigen.
Dieser Rebellismus sei nicht notwendigerweise schlecht. Der Drang sich nciht allen, auch unsinnigen, Regeln unterwerfen zu wollen kann daher auch zu Kritik an bestehenden Missständen und offenen Anklagen derer führen.
Es ist trotzdem schwierig auf diesem Gebiet wirklich argumentieren zu können, ohne sich selbst auf Vorurteile oder persönliche Einzelerfahrung zu stützen. Und im Grunde genommen stellt das die gesamte Situation dar: Wir wissen nciht wirklich viel.
Wir haben Statisken, aber Statisken können keine Gründe, nur Zahlen liefern.
Wir wissen nicht wie der Mensch im Detail denkt bzw. wie die Entstehung des Gedanken, wie wir ihn wahrnehmen, in all seinen Feinheiten abläuft.
Aber wie oben gesagt, möchte ich das Existieren von Unterschieden, bzw. das Neigen von Angehörigen eines bestimmten Geschlechts zu bestimmten Merkmalen nciht grundsätzlich ablehnen. Wie aber ebenso oben angesprochen ist es wichtig zu wissen, dass es noch sehr viele andere Faktoren (Familiensituation,Gene, Lehrer, Talente,...) gibt, die uns zu dem machen was wir sind. Und das ist gut so, denn eine Gesellschaft aus homogenen Menschen, die in all ihren Fähigkeit (sei es körperlich oder geistig) gleich sind, ist gar nciht zum Überleben oder zumindest zum Weiterentwickeln fähig. Ebenso unsinnig ist es generelle Aussagen wie "schlauer" oder "sportlicher" zu treffen.
Daher kann man eigentlich nur wieder das fordern, was normalerweise im Kontext anderer historischer Ereignisse oder Probleme genannt wird:
Menschen nciht nach Vorurteilen beurteilen, und sich ernsthaft mit ihm auseinandersetzen, bevor man ihn "in eine Ecke schiebt".
Abschließender Kommentar: Viel geschrieben, hoffe, ich hab mich nciht irgendwie falsch ausgedrückt und jemanden dadurch beleidigt.
Ja, ich hab/hatte auch nette Lehrerinnen