Lokalpatrioten - Was liebt ihr an eurer Stadt?

Avi

L99: LIMIT BREAKER
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Ich dachte immer ich wäre nicht lokalpatriotisch veranlagt, aber dennoch hasse und liebe ich Berlin gleichermaßen. Berlin ist chaotisch, laut, bunt, streckenweise versifft und dreckig, aber auch futuristisch und modern, ja sogar ein Vorbild vieler internationaler Städte wegen des urban gardenings, und der damit verbundenen sauberen Luft. Ein krasser Gegensatz dazu ist, wie bereits erwähnt, so manch ein versifftes Viertel, in welches man sich fühlt als wäre man inmitten der Slums von Midgar (Final Fantasy 7).

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Kunst und Kultur haben in Berlin einen eben so hohen Stellenwert wie das laute Nachtleben, welches erst in den frühen Morgenstunden endet. An fast jeder Ecke trifft man auf Straßenkünstler, Musiker und die berühmten Berliner Currywurst Verkäufer ... die in der Regel nur Englisch können. :ugly: :lol:

Ich liebe es auch mit Musik in den Ohren, und angelehnt ans Fenster mit der S - oder U - Bahn durch Berlin zu fahren. In der Bahn trifft man auf Bettler, Musiker, Touristen, Hippies die barfuß unterwegs sind, Punks, und so vieles mehr. Zu den Abendstunden, auch wenn Berlin derzeit leider unsicherer geworden ist, bietet diese Weltstadt eine einzigartige Atmosphäre.
Von einem gelben Licht erhellte Basketballplätze, Longboarder in der City, laute Musik aus Clubs und Nachtbars, sowie getunte Rennwagen mit dröhnenden Motoren auf den fast leeren Nachtstraßen. Hier und da ein Hundebesitzer, welcher seinen Fiffi und Waldi auf den Grünflächen Gassi führt.

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Ich hasse es das mir Berlin gefällt. Ich finde die Stadt nicht besonders schön, aber sie hat ohne Zweifel ihren Charme, so dass ich letztendlich froh bin hier geboren zu sein.

Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr eine Lieblingsstadt, und wenn ja was könnt ihr uns darüber erzählen? Lohnt sich vielleicht sogar eine Reise in eure Stadt der Träume?
 
Berlin wird mit jedem Besuch hässlicher. So meine Meinung :v:

Jan Böhmermann hat eigentlich ganz gut mal in einer Kolumne zusammengefasst was an Bremen schön ist.
Eten, supen un pupen, dat mook buten.
Wie jeden Morgen steht Klaus-Bärbel vor dem Bremer Hauptbahnhof und lallt selbst ausgedachte Lieder. Um seine Hüfte hat er eine speckige Werder-Bremen-Fahne gewickelt, ein improvisierter Rock. In der ungewaschenen Hand hält der androgyne Bahnhofssäufer eine Dose Haake-Beck, das kultige Bremer Lokalbier, vermutlich nicht sein erstes.

Wie Klaus-Bärbel wirklich heißt – Klaus-Bärbel ja wohl nicht, womöglich nicht einmal Klaus – weiß in Bremen keiner. Man grüßt ihn ironisch bis sorgenvoll, schmunzelt über den putzigen Amateur-Transvestiten, nimmt seine am ehesten als bizarre Mischung aus leichter geistiger Behinderung und schwerem Alkoholismus zu beschreibende Erkrankung zur Kenntnis.

Jeder der mal für ein Fußball Spiel in Bremen war kennt Klaus Bärbel. Inoffizielles Maskottchen der Stadt irgendwie.


Bremen

Ich überlege gerade was mir an Bremen gefällt. Ich mag das Ryanair hier direkt am Flughafen ein Terminal hat und man nicht aufs Land fahren muss zum Ryanair Flughafen wie in anderen Städten. Insgesamt stimmen die Verbindungen. Vom HBF ist man schnell am Flughafen oder bei der Uni. Mit dem Zug fährt man schnell von Bremen Nord bis nach Bremen Mahndorf.
Die Größe mag ich auch. Mit 557k Einwohner hat man nicht zu viele Menschen, aber auch genügend um sich nicht ständig zufällig zu treffen. Anders als in Berlin wird man auch nicht in Bus und Bahn von Fremden angesprochen. Man hat an sich alle Geschäfte, drei große Kinos und mehrere Filmkunstkinos. Einzig ein richtiger Instrumenten Händler fehlt. Da gibt es nur einen einzigen Laden der aber von Musikern gemieden wird.
 
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Erding:

unser gutes weißbier und das noch bessere helle natürlich. ;)

aber auch sonst wohne ich sehr gerne hier. eine beschauliche stadt mit sehr guten einkaufsmöglichkeiten, restaurants und schöner landschaft. ich wohne mitten in der stadt und habe 2 min zur hofpfisterei wo es das beste brot gibt, gegenüber ist ein top metzger und massig bars gibt es auch. da ist zwar abends nicht wirklich viel los aber mit der s bahn ist man bei bedarf in 35 min in münchen. ansonsten ist man in 10 min mit dem auto in der natur. es gibt viele seen und kiesgruben. ich werde wohl bis zur rente hier bleiben... ;)
 
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Ich wohne seit 1,5 Jahren in Stuttgart, aber schon 9 Jahre in Süddeutschland/BW. Stuttgart, da denkt man zuerst an Feinstaubalarm und Stuttgart 21, und das ist das größte Problem der Stadt. Alle paar Jahre gibt es ein mega Thema, auf dass sich alle versteifen, und sowohl in Stuttgart als auch in Deutschland bleibt dann sehr wenig Raum für anderes, was diese Stadt ausmacht. Sie war zum Beispiel wiederholt Kulturhauptstadt (nein, es war nicht immer München), tatsächlich gibt's in der Stadt unheimlich viel, von Ballett über Oper, Theater und Musicals. Viele regelmäßige Veranstaltungen machen es nie langweilig. Die Innenstadt ist nicht wirklich schön, es gibt wenig historische Bausubstanz, aber insbesondere der Schlossplatz ist einmalig und lädt im Sommer zum Verweilen auf den großen, grünen Wiesen ein. Auch den langgezogenen Schlossgarten mag ich unheimlich gerne. Am schönsten finde ich die Höhenlagen mit ihren tollen Ausblicken über die Stadt - sei es zum entspannen oder daten. Kulinarisch gibt's in Stuttgart alles, was man sich so wünscht.

Ich persönlich wohne in einem Viertel oben auf "den Fildern", und genieße, dass es hier noch intakte Geschäfte, Metzger, Bäcker etc. gibt. Das ist in meiner Heimat außerhalb der großen Innenstädte häufig schon ausgestorben und solche Fachgeschäfte gibt es gar nicht mehr. Hier merkt man, dass a) die Einkommenssituation und Arbeitslosigkeit in Stuttgart deutlich besser ist (es gibt auch echt nur wenig Idioten), und b) hat das glaube ich auch etwas mit der lokalen Mentalität zu tun, sowas zu pflegen.

Das größte Problem der Stadt ist der Verkehr, ich komme aus einer Stadt mit 250k Einwohnern und jede Straße dort hat eine Spur mehr als hier. Oft geht es auf wichtigen Verbindungsstraßen nur einspurig - wer das seinerzeit geplant hat, war von allen guten Geistern verlassen. Und da es sehr viel (mir nicht ganz verständlichen) Widerstand gegen Umgehungsringstraßen im Südosten und Nordosten gibt, wird das wohl so bleiben. Dafür ist der ÖPNV echt gut, besser gesagt die Stadtbahn. Der Menschenschlag ist so eine Sache - mit einem Schwaben muss man erst einmal Freundschaft schließen, aber hat man sie einmal, sind es wirklich treue Seelen, und sie würden verdammt viel für dich machen. Bin erst zum Berufseinstieg hergezogen und kannte zum Glück schon viele hier, denn das ist sonst eben nicht mehr so wie im Studium, wo man mal eben 150 andere neue Kommilitonen um sich rum hat.

Vielleicht füge ich mal demnächst ein paar Fotos von den schönen Seiten der Stadt ein.
 
Wir können uns ja mit den Hamburgern streiten wer nun die Currywurst erfunden hat. :brit:
 
ich wohn zwar nicht mehr in köln, aber arbeite hier noch - und köln MUSS man halt einfach lieben! :nix:
(ich wurde zwar erst 2009 tatsächlich kölner, aber nach meiner heimatstadt soest (ostwestfalen/lippe ftw) ist köln die einzige stadt, in der ich mich je abseits meines geburtsortes tatsächlich "heimisch" gefühlt habe)

ein blick auf den dom genügt mir und ich weiß: die welt ist noch in ordnung! :yeah2:
 
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Hamburg ist so schön, dass selbst Provinzler aus den entferntesten Ecken der Metropolregion glauben, sie seien Hamburger. :kruemel:
 
Hamburg

Was Stadtbild, Arbeitsmarkt, Kultur- und Freizeitangebot, ÖVNV, Partyszene bzw. einfach Lebensqualität angeht kommt in Summe keine andere deutsche Stadt an die zweitgrößte Metropole des Landes heran.

Einzig die Leute könnten etwas aufgeschlossener sein
 
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