Swisslink
L99: LIMIT BREAKER
- Seit
- 18 Okt 2004
- Beiträge
- 37.329
Zuerst: ja, bei uns wird Homöopathie von der Krankenkasse bezahlt. Noch.
Politiker wollen Homöopathie aus der Krankenkasse kippen
Das sagen die Befürworter
FDP-Nationalrat Philippe Nantermod reichte vergangenes Jahr eine Motion beim Bundesrat ein. Er fordert, dass Behandlungen und Leistungen, deren Wirksamkeit nicht belegt ist oder nicht über den Placeboeffekt hinausgeht, aus dem Leistungskatalog des Bundesgesetzes über die Krankenversicherung (KVG) entfernt werden. Dieser Ansicht ist der Walliser nach dem Prämienschock erst recht. «Hervorzuheben ist, dass das teure Gesundheitssystem entlastet werden würde», so Nantermod. Parteikollege und Nationalrat Marcel Dobler spricht sich ebenfalls dafür aus: «Wir kämpfen seit Jahren mit steigenden Prämien. Es kann nicht sein, dass Produkte und Behandlungen, die keine bessere Wirksamkeit als Placebo haben, von den Krankenkassen getragen werden.»
Das sagen die Gegner
Nicht alle wollen die Homöopathie aus der OKP streichen. «Nimmt man die Homöopathie raus, spart man am falschen Ort», sagt SVP-Nationalrätin Yvette Estermann. Sie fordert, dass die gewichtigen Kostentreiber eruiert und offengelegt werden. Der Homöopathieverband Schweiz wehrt sich vehement gegen das Vorhaben. Es stimme nicht, dass Homöopathie keine Wirksamkeit habe. «Für die Aufnahme in die Grundversicherung mussten Wirksamkeitsnachweise in der Form diverser Studien eingereicht werden und der Bundesrat hat diese Nachweise anerkannt», sagt Beatrice Soldat-Braun. Ansonsten wäre die Homöopathie nie in die OKP aufgenommen worden. «Der Haken ist, dass man zwar nachweisen kann, dass Homöopathie wirkt, aber keine wissenschaftliche Erklärung hat, warum sie wirkt», sagt Soldat-Braun.
Politiker wollen Homöopathie aus der Krankenkasse kippen
Die Komplementärmedizin – insbesondere Homöopathie – wird seit 2012 durch die obligatorische Krankenpflegeversicherung vergütet. In Anbetracht der steigenden Gesundheitskosten fordern Politiker, dies zu streichen.amp.20min.ch