Der allgemeine Religions- und Glaubens-Thread

Der Glaube an einen Erschaffer ist schlussendlich eine einfache Lösung, bei der man alles weitere einfach ausspaart.
Das ist ein Irrtum. Und zwar ein folgendschwerer, weil er erklärt warum solche Diskussionen stets haargenau nach demselben Muster ablaufen: Der Kreationist lässt sich die Evolutionstheorie erklären und schüttelt entweder aufgrund mangelnden Auffassungsvermögens oder tatsächlich vorhandener Lücken im Theoriegebäude ungläubig den Kopf. Und natürlich fasst er jedes Kopfschütteln als Bestätigung seines Schöpfungsglaubens auf. Dies führt ihn stets zum gleichen Fehlschluss:

Weil sich der Kreationist nicht vorstellen kann wie genau Evolution funktioniert, schlussfolgert er, dass Evolution (wahrscheinlich) nicht existiert.

Und da i.d.R. keiner bemerkt, dass der Kreationist damit in eine Falle gegangen ist, kommt auch keiner auf die Idee, die Falle mit einer einfachen Frage zu schließen:

Wie funktioniert eigentlich Schöpfung bzw. wie hat Gott das denn genau angestellt?

Ich bezweifle dass irgendein Kreationist eine genaue Vorstellung davon hat, wie Gott dieses Kunststück gelungen sein soll. Freilich ohne jedoch konsequent zu bleiben und aus seinem Mangel an Vorstellungskraft über das Wie der Schöpfung denselben Schluss wie oben zu ziehen: Dass dann folglich Schöpfung (wahrscheinlich) nicht existiert.

Diesen fundamentalen Selbstwiderspruch kann der Kreationist nur noch dadurch auflösen (und damit seine intellektuelle Glaubwürdigkeit retten), indem er eine lückenlose, für jedermann nachvollziehbare konkrete technische Beschreibung des Schöpfungsakts entwickelt - also genau das was er von Evolutionstheoretikern verlangt damit ihm Evolution als glaubwürdig gelten kann. Eine solche "Schöpfungstheorie" gibt es aber bis heute nicht und jeder rudimentäre Ansatz einer Konkretisierung des Schöpfungsgeschehens (z.b. Angabe von Zeiträumen), ist bislang grandios an der Empirie gescheitert. Auch daran lässt sich erkennen, dass der Glaube an einen Schöpfer alles andere als eine einfache Lösung ist und das darf man sich selbst und Kreationisten in solchen Diskussionen ruhig öfter bewusst machen.
 
Wo stehen wir heute? Können wir die aktuellen Geschehnisse ins prophetische Panorama der Heiligen Schrift einordnen? Was kommt auf uns zu?

 
Ich bezweifle dass irgendein Kreationist eine genaue Vorstellung davon hat, wie Gott dieses Kunststück gelungen sein soll. Freilich ohne jedoch konsequent zu bleiben und aus seinem Mangel an Vorstellungskraft über das Wie der Schöpfung denselben Schluss wie oben zu ziehen: Dass dann folglich Schöpfung (wahrscheinlich) nicht existiert.

ich denke nicht dass ein kreationist auf diese schlussfolgerung kommen wird, da sein glauben an die schöpfung keinen anspruch auf verifizierbarkeit hat. diesen anspruch hat der kreationist allerdings (zurecht) auf wissenschaftliche thesen.
 
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Das ist ein Irrtum. Und zwar ein folgendschwerer, weil er erklärt warum solche Diskussionen stets haargenau nach demselben Muster ablaufen: Der Kreationist lässt sich die Evolutionstheorie erklären und schüttelt entweder aufgrund mangelnden Auffassungsvermögens oder tatsächlich vorhandener Lücken im Theoriegebäude ungläubig den Kopf. Und natürlich fasst er jedes Kopfschütteln als Bestätigung seines Schöpfungsglaubens auf. Dies führt ihn stets zum gleichen Fehlschluss:

Weil sich der Kreationist nicht vorstellen kann wie genau Evolution funktioniert, schlussfolgert er, dass Evolution (wahrscheinlich) nicht existiert.

Und da i.d.R. keiner bemerkt, dass der Kreationist damit in eine Falle gegangen ist, kommt auch keiner auf die Idee, die Falle mit einer einfachen Frage zu schließen:

Wie funktioniert eigentlich Schöpfung bzw. wie hat Gott das denn genau angestellt?

Ich bezweifle dass irgendein Kreationist eine genaue Vorstellung davon hat, wie Gott dieses Kunststück gelungen sein soll. Freilich ohne jedoch konsequent zu bleiben und aus seinem Mangel an Vorstellungskraft über das Wie der Schöpfung denselben Schluss wie oben zu ziehen: Dass dann folglich Schöpfung (wahrscheinlich) nicht existiert.

Diesen fundamentalen Selbstwiderspruch kann der Kreationist nur noch dadurch auflösen (und damit seine intellektuelle Glaubwürdigkeit retten), indem er eine lückenlose, für jedermann nachvollziehbare konkrete technische Beschreibung des Schöpfungsakts entwickelt - also genau das was er von Evolutionstheoretikern verlangt damit ihm Evolution als glaubwürdig gelten kann. Eine solche "Schöpfungstheorie" gibt es aber bis heute nicht und jeder rudimentäre Ansatz einer Konkretisierung des Schöpfungsgeschehens (z.b. Angabe von Zeiträumen), ist bislang grandios an der Empirie gescheitert. Auch daran lässt sich erkennen, dass der Glaube an einen Schöpfer alles andere als eine einfache Lösung ist und das darf man sich selbst und Kreationisten in solchen Diskussionen ruhig öfter bewusst machen.


Rate mal welche Antwort man erhält, wenn man nach dem Wie fragt ^^
 
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ich denke nicht dass ein kreationist auf diese schlussfolgerung kommen wird, da sein glauben an die schöpfung keinen anspruch auf verifizierbarkeit hat. diesen anspruch hat der kreationist allerdings (zurecht) auf wissenschaftliche thesen.
Mir ging es ganz genau eben nicht darum welche Ansprüche der Kreationist hat, sondern zur Abwechslung mal darum welche Ansprüche wir an ihn stellen dürfen, sobald er sich nicht nur auf Glauben, sondern auf die Vernunft beruft.
 
für die wissen wollen was man machen muss um gerettet zuwerden


 
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Diesen fundamentalen Selbstwiderspruch kann der Kreationist nur noch dadurch auflösen (und damit seine intellektuelle Glaubwürdigkeit retten), indem er eine lückenlose, für jedermann nachvollziehbare konkrete technische Beschreibung des Schöpfungsakts entwickelt - also genau das was er von Evolutionstheoretikern verlangt damit ihm Evolution als glaubwürdig gelten kann. Eine solche "Schöpfungstheorie" gibt es aber bis heute nicht und jeder rudimentäre Ansatz einer Konkretisierung des Schöpfungsgeschehens (z.b. Angabe von Zeiträumen), ist bislang grandios an der Empirie gescheitert. Auch daran lässt sich erkennen, dass der Glaube an einen Schöpfer alles andere als eine einfache Lösung ist und das darf man sich selbst und Kreationisten in solchen Diskussionen ruhig öfter bewusst machen.

Das versuchen Kreationisten sogar, gibt nen Themenpark in den USA welcher zeigt wie Dinosaurer und Menschen miteinander gelebt haben (Kein Witz).
 
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Das versuchen Kreationisten sogar, gibt nen Themenpark in den USA welcher zeigt wie Dinosaurer und Menschen miteinander gelebt haben (Kein Witz).

Jeder weiß doch dass einmal brüllen von denen genügen würde, um uns das Trommelfell zu zerfetzen. Außerdem hatten wohl alle Saurier (nach Funden in China wurde dies besonders deutlich, wie ich letztens in einem Wissenschaftsmagazin laß) Federn, und waren viel mehr Vogel -, als Echsenartig. Aber etwas Derartiges sieht man gewiss nicht in dem Park, stützen die Kreationisten sich doch auf längst veraltete wissenschaftliche Grundsätze.

Genau deswegen ist die Wissenschaft mMn so spannend, denn immer wieder wird etwas Neues entdeckt, Erkenntnisse über den Haufen geworfen und Standpunkte überdacht. Es ist jetzt nur peinlich, dass sich Kreationisten nicht mehr nur auf veraltete Bibelgeschichten, sondern nun auch auf veraltete Wissenschaften stützen. Leider erkennen sie ihren grundliegenden Fehler nie, denn . . . Glaube, heißt ja bekanntlich nicht wissen.
 
Kreationisten maßen sich ironischerweise nicht an zu glauben, sondern zu wissen.

Wären Schöpfungsgeschichte und Evolutionstheorie als Wissenschaften nur unbewiesene Theorien, müsst es Kreationisten egal sein welche gilt. Der Kreationist meint aber zu wissen, dass die eine Theorie stimmt.
 
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Wie, jetzt gibt sogar mehrere Götter?
Und was ist mit "Du sollst keine anderen Götter haben neben mir."?

Sehr verwirrend. Wo bleibt da die wissenschaftliche Korrektheit?
Naja liest man ja aus dem Satz sogar heraus, dass die Schreiber der Bibel wussten, dass es mehrere Götter gibt, sonst würden sie ja auch nicht davon abraten an andere als den einzig wahren zu glauben. Wenn es nur einen gäbe, müsste man diesen Satz gar nicht anführen. Religion war schon immer ein Wettbewerb, nicht umsonst gab es Glaubenskriege, die Kirche war besonders gut darin andere Glaubensrichtigungen im Keim auszurotten bevor sie zu groß wurden. Der Islam kam allerdings durch, der war zu weit von ihrem Hoheitsgebiet entfernt und so konnte sich auch nach dem neuen Testament diese neue Weltreligion bilden.

Die Moslems haben ja lustigerweise das selbe Grundgerüst, statt Moses gibt es Mohammed und statt Gott sprach Gabriel zu diesem, statt 10 Geboten brachte er unzählige Gebote aber auch Verbote, man sollte meinen eine Religion die sich was von einer anderen abschauen kann, würde von dieser lernen und sich verbessern, dem war aber eben nicht so und man verzettelte sich unnötig.

Mich persönlich fasziniert es, dass noch so viele Moslems offen an das glauben was in ihrer Bibel, dem Koran geschrieben steht, Christen zu finden, die nach der Bibel leben ist in unserer modernen Zeit fast unmöglich geworden, selbst die Hardcore Gläubigen maßen sich an, die Bibel hier und da umzudeuten und nicht alles wortwörtlich zu nehmen, was in der heiligen Schrift niedergeschrieben wurde. So etwas sieht man im Islam selten bis gar nicht, vielleicht auch weil dann sehr schnell die Steinigung durch den wütenden Mob droht :ol:
 
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Falls was an meinem Beispiel falsch ist, sag es ruhig!

Wenn es um das Argument "Explosion im Farbgeschäft kann niemals zur Mona Lisa führen" gehen sollte:

Die Mona Lisa ist nachweislich intentional. Beim Universum wissen wir es nicht. Du postulierst einfach, dass das Universum eine Kreation ist. Das Malen der Mona Lisa oder beim Bauen einer Uhr gewisse handwerkliche Aktionen brauchen, die durch eine Explosion gar nicht möglich sind. Die "Kreation" deines Daumens ist jedoch ohne Intention durch Evolution möglich.
Ein besseres Beispiel ist der Lottogewinn: Extrem unwahrscheinlich für den Gewinner, und doch hat er gewonnen. Dass du geboren wurdest ist auch extrem unwahrscheinlich, und doch existierst du. Wenn dieses Universum kein Leben erlauben würde, könnten wir gar nicht danach fragen, wie unwahrscheinlich es ist, dass wir da sind (so wie die Lottoverlierer nicht fragen können, wie unwahrscheinlich ist, dass sie gewonnen haben - denn sie haben nicht gewonnen).
 
Naja liest man ja aus dem Satz sogar heraus, dass die Schreiber der Bibel wussten, dass es mehrere Götter gibt, sonst würden sie ja auch nicht davon abraten an andere als den einzig wahren zu glauben. Wenn es nur einen gäbe, müsste man diesen Satz gar nicht anführen. Religion war schon immer ein Wettbewerb, nicht umsonst gab es Glaubenskriege, die Kirche war besonders gut darin andere Glaubensrichtigungen im Keim auszurotten bevor sie zu groß wurden. Der Islam kam allerdings durch, der war zu weit von ihrem Hoheitsgebiet entfernt und so konnte sich auch nach dem neuen Testament diese neue Weltreligion bilden.

Die Moslems haben ja lustigerweise das selbe Grundgerüst, statt Moses gibt es Mohammed und statt Gott sprach Gabriel zu diesem, statt 10 Geboten brachte er unzählige Gebote aber auch Verbote, man sollte meinen eine Religion die sich was von einer anderen abschauen kann, würde von dieser lernen und sich verbessern, dem war aber eben nicht so und man verzettelte sich unnötig.

Mich persönlich fasziniert es, dass noch so viele Moslems offen an das glauben was in ihrer Bibel, dem Koran geschrieben steht, Christen zu finden, die nach der Bibel leben ist in unserer modernen Zeit fast unmöglich geworden, selbst die Hardcore Gläubigen maßen sich an, die Bibel hier und da umzudeuten und nicht alles wortwörtlich zu nehmen, was in der heiligen Schrift niedergeschrieben wurde. So etwas sieht man im Islam selten bis gar nicht, vielleicht auch weil dann sehr schnell die Steinigung durch den wütenden Mob droht :ol:

Die meisten moslems haben überhaupt nicht einmal den koran angefasst, die plappern eigentlich meistens nur das nach was die eltern, hodjas oder politiker sagen xD
Ist eigentlich mehr hören sagen :v:

Bei den meisten geht's auch nicht wirklich um die glaube selbst, sondern wirklich aus komplexen eine einheit zu bilden um sich stärker zu fühlen. Mit den kopftuch wollen die frauen und den hässlichen bärten die männer nur zeigen "schau ich gehöre zu dieser gruppe". So wie sich christen mit ihren riesen kreuzketten und tattoos immer präsentieren :v:

Das ganze hat doch schon längst nichts mehr mit glaube zu tun. Sondern viel mehr komplexe und gruppenbildung.

Edit: und die die koran oder die bibel lesen, interpretieren es doch eh so wie es ihnen passt.
 
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