Volcom schrieb:
stoiber hat das duel klar für sich entscheiden können....
es wundert mich, wie man zu diesem Ergebnis kommen kann?!? :-? Stoiber wirkte, als hätte ihm sein Wahlkampfmanager einen Stock durch den Arsch bis zum Hals gesteckt - entschuldigt meine unflätige Ausdrucksweise, aber genau so sah er nun mal aus (immer schön geradeaus gucken, Ede, egal mit wem Du gerade redest). Dann hat er immerzu mit seinen Händen gezappelt, als wäre er eine Marionette. Dazu dieses süffisant arogante Lächeln. . . also allein von der Mimik und Gestik eine Offenbarungseid.
Schröder stand hingegen ganz gelassen und ruhig hinter seine Pult und bewegte sich nach außen hin wesentlich weniger kalkuliert. Er wirkte viel entspannter und natürlich. Guckte seinen Kontrahenten an, wenn dieser an der Reihe war und ging auch die direkte Konfrontation ein. Ein viel klarere und unterstreichende Körpersprache.
Nun zu den "Inhalten" (nicht, daß es bei dieser Veranstaltung darum ging, uns etwas neues zu erzählen).
Beide haben wenig leidenschaftlich ihr Programm runtergespult. Schröder machte dabei den aufgeräumteren Eindruck - sehr klar, ruhig sachlich und besonnen. Weiterhin klare Distanzierung von der PDS auf Bundesebene, Betonung der Wichtigkeit einer nachhaltigen Umweltpolitik (was ja seine Sache nicht unbedingt ist, aber eben die Handschrift der GRÜNEN deutlich werden ließ). Einzige wirklich Schwäche war dasThema Arbeitslosigkeit (wobei ich Stoiber und der CDU/CSU genausowenig zutraue, dieses Problem auch nur annähernd zu lindern, geschweige denn zu lösen - schließlich ist unser Wirtschaftssystem darauf angelegt, daß die Menschen ihre eigenen Arbeitsplätze abschaffen...)
Stoiber schien mir streckenweise verbissen und überkonzentriert - die einzig gelungene Aktion war sein Vorrechnen der "dreifachen Steuererhöhung" (natürlich bei näherem Hinsehen völliger Schwachsinn, aber es war sehr anschaulich, klang bedrohlich und machte Eindruck). Ansonsten nur Fopas am laufenden Band, die dann schließlich in dem Tiefpunkt endeten, daß seine Frau politisch nicht mündig sei ("sie ist kein politischer Mensch und wird dazu nichts sagen").
Also alles in allem keine besonders überragende Angelegenheit, bei der ich aber im Ergebnis Schröder als wesentlch souveräner und kompetenter wahrgenommen habe - sicherlich auch, weil ich vorher schon meine Meinung hatte.
P.S. Bevor hier Mißverständnisse aufkommen: ich bin absolut kein Schröder-Fan. Ich kann den Mann nicht ab - aber Stoiber ist da noch wesentlich schlimmer (vor allem aber die Mannschaft, die hinter ihm steht).