crazillo
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Bitte den Titel zu Unternehmenspolicy ändern, so als Politikwissenschaftler^^ Immer beachten, dass es im Englischen drei Begriffe für Politik gibt: Polity, Policy und Politics. Irgendwie ist der Threadtitel aber eh komisch, verstehe das ‚vs.‘ nicht wirklich... Eigentlich geht es um Profitinteressen vs. politische Werte.
Über Blizzard könnte ich als China-Wissenschaftler zehn Seiten verfassen. Das, was die Senatoren dort oben formuliert haben, ist absolut richtig: China nutzt seine Marktmacht immer offener dafür, auch seine Wertvorstellungen durchzusetzen. Man weiß dort sehr genau um die Bigotterie des Westens, die es auf vielen Ebenen gibt. Westler denken kurzfristig, Chinesen in jahrzehnte- oder jahundertelangen Zyklen. Der Westen hat großen Profit in China gemacht, aber die Chinesen wussten genau, dass sie irgendwann mehr als nur auf Augenhöhe sein würden und haben geduldig gewartet. Es trifft dabei übrigens nicht immer zu, dass ‚geklaut‘ wurde (das gab es auch), aber oft genug gab es eben den Marktzugang nur gegen Technologietransfer. Thema kurzfristiges und langfristiges Denken. Westliche Firmen ziehen aus Angst vor ihren Geschäften in China harmlose Sprüche des Dalai Lama wieder zurück, China droht hingegen offen wissenschaftlichen Verlagen im Westen, dass sie unerwünschte Artikel doch bitte unzugänglich machen sollen, wenn sie weiterhin in China verkaufen und vertrieben werden wollen, und natürlich folgen einige dem sogar. Ich höre an der Stelle lieber auf. Es gibt zahllose Beispiele.
Blizzard in Zukunft zu boykottieren ist wirklich die einzige richtige Reaktion als Konsument.
Mein Verhältnis zu China hat sich auch sehr gewandelt. Von großer Faszination und Offenheit im Dialog noch vor wenigen Jahren hat sich unter dem derzeitigen Präsidenten so viel verändert. Das beginnt mit dem Ablehnen aller westlichen Sichtweisen per se, dem Verschluss an Dialogmöglichkeiten, und zeigt sich auch Sozialkreditsystem und co. Ich kann gar nicht betonen, wie anders das noch vor relativer kurzer Zeit war. Wir können nicht nur mit politischen Systemen zusammenarbeiten, die wir in Gänze unterstützen, aber man sollte sich bewusst sein, dass diejenigen chin. Unternehmen, die auf dem Weltmarkt tätig sind, auch immer chinesischen Gesetzen unterstehen - und die haben eben mit unserer Art zu leben wenig gemein. Andere Staaten untergraben die Grundrechte leider auch zunehmend, aber es gibt schon Unterschiede, die man auch benennen muss.
Zu Hongkong schreibe ich jetzt mal nichts, das führt zu weit weg.
Über Blizzard könnte ich als China-Wissenschaftler zehn Seiten verfassen. Das, was die Senatoren dort oben formuliert haben, ist absolut richtig: China nutzt seine Marktmacht immer offener dafür, auch seine Wertvorstellungen durchzusetzen. Man weiß dort sehr genau um die Bigotterie des Westens, die es auf vielen Ebenen gibt. Westler denken kurzfristig, Chinesen in jahrzehnte- oder jahundertelangen Zyklen. Der Westen hat großen Profit in China gemacht, aber die Chinesen wussten genau, dass sie irgendwann mehr als nur auf Augenhöhe sein würden und haben geduldig gewartet. Es trifft dabei übrigens nicht immer zu, dass ‚geklaut‘ wurde (das gab es auch), aber oft genug gab es eben den Marktzugang nur gegen Technologietransfer. Thema kurzfristiges und langfristiges Denken. Westliche Firmen ziehen aus Angst vor ihren Geschäften in China harmlose Sprüche des Dalai Lama wieder zurück, China droht hingegen offen wissenschaftlichen Verlagen im Westen, dass sie unerwünschte Artikel doch bitte unzugänglich machen sollen, wenn sie weiterhin in China verkaufen und vertrieben werden wollen, und natürlich folgen einige dem sogar. Ich höre an der Stelle lieber auf. Es gibt zahllose Beispiele.
Blizzard in Zukunft zu boykottieren ist wirklich die einzige richtige Reaktion als Konsument.
Mein Verhältnis zu China hat sich auch sehr gewandelt. Von großer Faszination und Offenheit im Dialog noch vor wenigen Jahren hat sich unter dem derzeitigen Präsidenten so viel verändert. Das beginnt mit dem Ablehnen aller westlichen Sichtweisen per se, dem Verschluss an Dialogmöglichkeiten, und zeigt sich auch Sozialkreditsystem und co. Ich kann gar nicht betonen, wie anders das noch vor relativer kurzer Zeit war. Wir können nicht nur mit politischen Systemen zusammenarbeiten, die wir in Gänze unterstützen, aber man sollte sich bewusst sein, dass diejenigen chin. Unternehmen, die auf dem Weltmarkt tätig sind, auch immer chinesischen Gesetzen unterstehen - und die haben eben mit unserer Art zu leben wenig gemein. Andere Staaten untergraben die Grundrechte leider auch zunehmend, aber es gibt schon Unterschiede, die man auch benennen muss.
Zu Hongkong schreibe ich jetzt mal nichts, das führt zu weit weg.