Flugangst - Die Phobie vor dem Unbekannten

miperco

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Hallöchen liebe User,

am Freitag ist es mal wieder soweit und ich werde ein Flugzeug betreten. Der Flug wird nur knapp zwei Stunden gehen, bin aber jetzt schon dabei, wieder etwas nervös zu werden. Das letzte Mal bin ich vor sieben Jahren geflogen und das durch dermaßen starke Turbulenzen, das mir echt der Spaß vergangen ist.

Am meisten macht mir immer der Gedanke Sorgen, dass unter mir nichts ist, außer 10.000 Meter Luft und der Kontrollverlust. Es ist total irrational sich Sorgen zu machen, da sicherstes Verkehrsmittel etc., trotzdem hilft mir das nicht wirklich. Daher wollte ich mal fragen, ob es anderen hier genauso geht und wie man die "Angst" am Besten bekämpfen kann :)
 
Ich bin die letzten 5 Jahre bestimmt 50 - 60x geflogen, mittlerweile fühlt sich das für mich an wie Busfahren. Falls du Mathematik magst, mach einfach ein paar Statistiken auf, und schon sind alle Sorgen unbegründet. Neben dir sind bestimmt 20- 30.000 andere Flugzeuge gleichzeitig in der Luft (keine Ahnung ob das stimmt, aber allein in den USA sind ja zu jeder Sekunde 3000+ Flugzeuge am Himmel). Die Wahrscheinlichkeit, dass du auf dem Weg zum Flughafen einen Unfall haben wirst, ist noch um ein vielfaches höher.

Lenk dich während des Flugs einfach ein bisschen ab. Ich kann da immer besonders gut lesen, oder schau dir 2 Folgen Star Trek an.
 
Hmmm ich kann dir da leider nicht helfen, ich liebe Fliegen und kann das null nachvollziehen xD fliege so 30-40x pro Jahr. Schau sogar regelmäßig „Maday Alarm im Cockpit“ und steig danach in nen Flieger :goodwork:
 
richtig wohl ist mir beim fliegen auch nie.

sind im Februar von Düsseldorf nach Kopenhagen und man denkt doch schon drüber nach.

wenn irgendwas passiert, geht es halt mehrere tausend meter nach unten und dann wars das.
aber wie gesagt, die Wahrscheinlichkeit ist sehr, sehr gering.
 
Schau sogar regelmäßig „Maday Alarm im Cockpit“ und steig danach in nen Flieger :goodwork:

Ja, das hat mir tatsächlich geholfen. Wenn man bedenkt wie viele Flugzeuge tatsächlich noch heil unten ankommen, wo man niemals dran geglaubt hätte - Flügel halb ab, beide Triebwerke aus, das ganze Flugzeug in der Mitte halb auseinander gebrochen, sämtliche Systeme mitten über dem Meer ausgefallen, Treibstoff mitten über dem Meer leer, Steuerung unmöglich weil Signalkabel durchtrennt, mehrere Steuerklappen verklemmt und vieles mehr, alle hier genannten Fälle sind ganz normal an einem Flughafen gelandet und es ist nichts passiert.

Wenn tatsächlich mal etwas passiert ist es meistens menschliches Versagen, aber dagegen hat man ja zwei Piloten und zig Assistenzsysteme, die den gröbsten Blödsinn automatisiert verhindern. Aus jedem Fall wird gelernt und die Assistenzsysteme verbessert, damit so ein Fall nie wieder vorkommen kann.

Man muss sich eigentlich nur bewusst machen, dass bei zig Millionen Flügen jeder Flugzeugabsturz und Beinahe-Absturz tagelang in den Medien breitgetreten wird. Würde man das mit jedem tödlichen Autounfall machen, könnte man über nichts mehr anderes berichten.
 
Schau dir einfach den live Radar an wieviele Flugzeuge zu jeder Zeit im Himmel sind
Dagegen sind die Unfälle ein Witz
Gegen die Angst hilft wahrscheinlich nur Gewöhnung
Alkohol geht natürlich auch, gibts bei jedem Flughafen alle paar Meter ;)

https://www.flightradar24.com/50.43,10.98/7
 
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Ich versuche mal zu helfen und schreibe immer mal über "Angststörungen" ohne jemanden gezielt damit ansprechen zu wollen. Auch den Ersteller des Threads nicht.

Natürlich ist es sinnvoll sich mit der Thematik auseinanderzusetzen. Das betrifft Statistiken, Aussagen von Piloten, usw. Diese Informationen sind wohlgemerkt nicht nur vor dem Flug hilfreich, sondern auch während des Flugs. Leidet man unter einer Angststörung sollte man bei Angstzuständen sich normalerweise nicht ablenken, sondern sogar sich durchaus auf die Angst fokussieren und erleben wie sie wieder von ganz alleine und ganz normal vergeht. Sobald man jedoch merkt, dass eine Panikattacke einzusetzen beginnt, ist Ablenkung natürlich sehr hilfreich und sollte auch eingesetzt werden. Generell ist es ratsam vor solchen Situationen Atemtechniken und Progressive Muskelentspannung zu üben. Das ist deshalb so ratsam, da der Körper bzw. die Angst dich keineswegs komplett "kontrolliert", sondern du über Entspannungsverfahren den Körper und somit auch deine Angst kontrollieren kannst. Angstpatienten trainieren diese Verfahren durchaus, also sollte man sich bei spontaner Anwendung keine Wunder erwarten.

Am Ende bleibt nur eins zu sagen: Angststörungen bekommt man normalerweise nur durch Konfrontation in den Griff. Das Gehirn muss "umlernen" und das passiert - wie wir aus der Schulzeit bestens wissen (z.B. durch das Erlernen einer Fremdsprache) - nicht ohne gewissen Aufwand.



Meine Hilfe gegen Flugangst: nicht fliegen.

Flucht hilft bei Angststörungen nicht und kann eher das Gegenteil bewirken. Solange man um das Fliegen stets herum kommt und es die Lebensqualität nicht mindert, ist diese Strategie in Ordnung. Falls nicht, dann sollte man möglichst diese Strategie meiden.
 
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Bestell bei der Stewardess 4 Gläser Rotwein, das sollte bei 2 Std reichen.
 
Vor meinem ersten Flug war mir das Fliegen auch sehr fremd. Aber inzwischen habe ich regelrechte Sehnsucht nach dem Fliegen. Start und Landung ist ne lustige Sache. Überlege auch schon irgendwie nen Flugschein für kleine Maschinen, Segelflieger or whatever mache.
 
Seitdem meine Frau um ihr Leben betend in der Ukraine mit einer zugigen Kaffeemühle geflogen ist, steigt sie in kein Flugzeug mehr. Ich liebe Fliegen, und empfinde es jedes Mal als aufregend. Wahrscheinlich aber auch nur, weil ich den Tod nicht fürchte. Das mit dem Sterben funktioniert so: es ist vorherbestimmt wann und wie wir sterben werde . Da hilft es nicht ein Leben lang vor allem Angst zu haben.

Ein Stuntman aus den 60er Jahren zum Beispiel hat sein Leben mit riskanten Aktionen verbracht, nur um dann letztendlich im Alter von rund 70 auf einer Bananenschale auszurutschen und zu sterben. Ein anderer Mann wurde gar 3 Mal in seinem Leben vom Blitz getroffen. Er starb eines anderen, weitaus gewöhnlicheren Todes, obgleich auch auf seinem Grab ein weiterer Blitz einschlug.

Statistiken besagen im übrigen das z.B. Unfallzüge von den meisten Menschen gemieden werden. Die Abteilungen die verunfallen und bei welche es Tote gibt, sind meist nie voll besetzt. Wenn also ein Flug nicht vollends besetzt wurde (und ich hatte auch schon Flieger, wo noch einige Plätze frei waren), dann könnte man vielleicht, aber nur vielleicht aufhorchen das dies so ein Schicksalsflug sein könnte.

Was ich jedoch sagen will ist, dass man keine Angst vor dem Leben haben sollte, ganz gleich was man tut. Man stirbt so oder so irgendwann. Doch bis es soweit ist, sollte man jeden Tag genießen und auch möglichst angstfrei leben. Die Angst vor dem Tod ist in meinen Augen ohnehin die sinnfreiste Angst, es sei denn man ist totkrank und weiß zu 100% das es zu Ende geht.

Vergiss die Flugangst. Wenn das Flugzeug abstürzt, dann war es eben für alle Insassen an der Zeit zu gehen. Das ist, auch wenn es sich um technische Fehler handeln sollte, immer noch eine höhere Macht die wir nicht beeinflussen können. Alles geschieht so wie es geschehen soll. Mit diesem Gedanken lebt es sich mMn besser, und es befreit von sämtlichen Ängsten.

Lehn dich zurück, genieße den Flug und die Aussicht. ^^

Mein letzter Flug war btw von Berlin nach Düsseldorf und wieder zurück. War lustig inmitten all der Geschäftsleute zu sitzen. Den kleinen Sekt durfte ich, weil ich freundlich war, für meine Frau zu Hause mitnehmen und zwei Stück Schokolade konnte ich auch stibizen. Ich mag bei längeren Flügen immer das Essen. Von Deutschland zu den Griechischen Inseln fliegen und dazwischen leckeres Mittagessen. Nichts schmeckt in meinen Augen besser als Flugzeugessen, und ich weiß nichtmal warum. :lol:
 
Danke für die netten Tipps und Hinweise :) Habs überlebt und bin mit meiner Freundin angekommen :-D
 
Danke für die netten Tipps und Hinweise :) Habs überlebt und bin mit meiner Freundin angekommen :-D

Ihr müsst ja noch zurück :v:


Ich hatte vor dem ersten Flug auch noch Angst und gerne fliege ich immer noch nicht, aber ich empfinde es als nicht mehr schlimm. Wobei ich bisher auch nur Kurzstrecke geflogen bin. Zu Ostern wirds das erste mal ein längerer Mittelstreckenflug. Mal schauen wie das wird ;)
 
Das beklemmende Gefühl kenne ich auch. Nach über 20 Jahren bin ich das erste mal im April nach Amerika geflogen, 9 Stunden Flugzeit war für mich nicht gerade einfach weil das eben so lange dauert. Zum Glück gab es nen Fernseher und ein Kissen, mit schlafen und Serien schauen konnte ich mich etwas ablenken :v:
 
  • Lob
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Das mit dem Sterben funktioniert so: es ist vorherbestimmt wann und wie wir sterben werde . Da hilft es nicht ein Leben lang vor allem Angst zu haben.
Das ist interessant.
Wie kommst du darauf? Und woher weißt du das nicht Flug XY dein Sargnagel ist.

Guckt ne Folge A-Team, dann weißt du wie du Flugangst überstehst.

[video=youtube;DaJOeLuUD94]https://www.youtube.com/watch?v=DaJOeLuUD94[/video]
 
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  • Lob
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Das ist interessant.
Wie kommst du darauf? Und woher weißt du das nicht Flug XY dein Sargnagel ist.

Ich habe zwei Schwestern und eine ist ... eigentlich alle zwei sind Esoterik - Fans ( :ugly: ) und ich bin quasi mit so etwas unweigerlich aufgewachsen. Ich kenne alle Hefte der "Rätselhafte Phänomene" - Reihe, aber auch jenseits von dem Mädchengruselkram stolpert man über das eine oder andere. In einer Wissenschaftszeitung laß ich mal einiges über die Unfallstatistik; eben das Unglücksflüge oder Unglückszüge meist unterbesetzt sind. Das trifft z.B. aber auch auf das World Trade Center oder das Pentagon an 9/11 zu. Demnach hätten noch mehr Menschen sterben können.

Im Prinzip ist es aber so das man generell keine Angst haben sollte. Denn Angst hindert uns Menschen an unseren Handlungen und Aktionen, bisweilen ja sogar am Leben. Eine Reise bringt immer Gefahren mit sich, aber sie macht auch Spaß. In diesem Fall sollte der Spaß im Mittelpunkt stehen. Ob man nun im Flugzeug sitzend stirbt oder auf dem Weg zum Müllplatz hinter dem Haus ist dabei vollkommen egal. Der Tag, der Moment und das Glück zählen dabei und nicht die Sorge zu sterben.

Extremsportler z.B. leben mit dem Risiko. Sie kennen sich selbst und ihre Fähigkeiten. Einige sterben tatsächlich, jedoch bei einer Tätigkeit die ihnen Spaß machte. Es gibt mMn nichts Besseres als auf diese Weise diese Welt zu verlassen. Traurig ist es nicht für einen selbst, sondern immer nur für die Hinterbliebenen.

Aber, um auf deine letzte Frage zu antworten, ich weiß es nicht wirklich ob nun Flug XY mein Sargnagel ist. Ich empfinde es als spannende Reise und es ist aufregend, denn egal wie mein Flug auch enden mag, meine Reise wird weiter gehen. Ob nun in dieser oder in einer anderen Welt. ^^
 
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