Die Vertrauenswürdigkeit von Content Creators und der klassischen Presse

BenTheMan

L13: Maniac
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12 Dez 2008
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Hi,

stolperte gerade über dieses Video:


Im Grunde geht es darum, dass ein YouTuber zu einer Preview-Party von einer PR-Firma eingeladen wurde. Er flog nach anfänglichem zögern hin, hatte eine gute Zeit und war im Anschluss überrascht, dass die PR-Firma sein Video vor Veröffentlichung ablehnt (soviel zu "Wir müssen unseren Content nicht vorher vorlegen!"), weil es ihm nicht positiv genug war. Es geht um ein Spiel welches "in den nächsten 3 bis 6 Monaten" herauskommen soll. ein Publisher oder das Spiel selber wurde nicht genannt.
Prinzipiell ist sowas ja seit gut und gerne 10 - 15 Jahren üblich. Ich erinnere mich an so einige Presse-Events, welche ich damals in meiner aktiveren Zeit besucht habe und die Grundsätze solchen Verhaltens waren damals schon üblich. Grundsätzlich traue ich hier einigen, nicht vielen, aber einigen zu, dass sie hier differenzieren können. Im Endeffekt ist der Titel des Videos auch etwas Click-Baity, weil das Thema nun wirklich nicht neu ist. Aber es bietet einen sehr interessanten Einblick in die Thematik und erhebt einen sehr interessanten Punkt: Viele Previews sind voreingenommen und Teil einer Industrie, welche versucht soviel Hype, wie möglich, um ein Spiel aufzubauen. Und das ist etwas, was ich hier nicht nur in einer Regelmäßigkeit, sondern auch in einem absoluten Selbstverständnis sehe.

Interessiere mich aber mal über die Meinung hier über das Thema. Sagt ihr, dass euch das als Kunde egal ist und es Teil eures bevorzugten Konsumverhaltens ist? Oder sagt ihr, dass ihr als Hobbyisten selber entscheiden möchtet und euch das ebenfalls bereits aufgefallen ist? Welche Publikationen vertraut ihr? Bei welcher seid ihr Überzeugt, dass sie geschmiert sind oder zumindest sich an solche Auflagen halten, um weiter berichten zu können?

Das Thema war (ist) Kernthema von GamerGate. Auch wenn ich gerade echt befürchte, dass dieses Sidenote das Thema kaputt machen wird ...
Es beweist aber, dass das Thema nun wirklich nicht neu ist und presseethische Fragen schon seit langem in der Videospielindustrie bestehen. Aber gegenüber dem Aufkommen von GamerGate in 2014, hat sich die Medienwelt noch viel mehr zu den YouTube-Content-Creators hingewandelt. Und diese sind noch wesentlich schwieriger zu durchschauen, als reine Presseerzeugnisse. Auch wenn diese mittlerweile (fast) ausschließlich nur noch digital bestehen.
 
Das Problem ist, dass man nicht die Hand beißen will, die einen füttert. Das gilt sowohl für bekannte Magazine und Spielewebsites, als auch für kleinere Creator, die vielleicht zum ersten Mal solche Beziehungen zu einem Publisher haben. So kann kein unabhängiger Journalismus gewährleistet werden und die News Outlets dienen lediglich als verlängerter PR-Arm der Publisher, um mehr Hype aufzubauen.
 
Ist keine Überraschung. Diese Presseveranstaltungen sind auch nichts neues. Natürlich versuchen so die Firmen Einfluss auf die Tests zu nehmen, wer glaubt, dass es in der Spielebranche keine Korruption oder Sachen wie eben im oben verlinkten Video dargestellt gibt, ist in meinen Augen sehr naiv. Ich vertraue schon seit fast 12 Jahren Spieleseiten, Tests und Previews nicht mehr wirklich. Meinen Weckruf hatte ich damals übrigens mit Gothic 3 auf dem PC.

Für mich zählen heute mehr Meinungen von Spielern, Berichte in Foren und natürlich meine eigene Wahrnehmung bei der Kaufentscheidung. Auf Metacritic vergleiche ich z. B. immer die Kritiker und die User Wertungen. Bei großen Abweichungen (egal auf welcher Seite) läuten bei mir i. d. R. immer sofort die Alarmglocken und ich forsche genauer nach, was los ist. Deswegen nutze ich z. B: Opencritic nicht, da es keine Userwertungen gibt (oder ich hab sie noch nicht gesehen :ugly:).

Viele Youtuber sind heute leider auch nur noch erweiterte Marketing Mitarbeiter. War aber klar, als die Möglichkeit zur Monetarisierung der Videos eingeführt wurde.

Zu der Thematik im Spoiler will ich eigentlich nicht viel schreiben, da es wahrscheinlich wirklich den Thread in die völlig falsche Richtung lenken wird, aber seit 2014 muss man bei Tests von Kritikern noch mehr aufpassen, da sehr oft Spiele nach politischen Themen bewertet werden, die eigentlich für mich als Spieler völlig egal sind. Paradebeispiele dafür sind Kotaku, Polygon oder VICE/Waypoint.
 
Ist keine Überraschung. Diese Presseveranstaltungen sind auch nichts neues. Natürlich versuchen so die Firmen Einfluss auf die Tests zu nehmen, wer glaubt, dass es in der Spielebranche keine Korruption oder Sachen wie eben im oben verlinkten Video dargestellt gibt, ist in meinen Augen sehr naiv. Ich vertraue schon seit fast 12 Jahren Spieleseiten, Tests und Previews nicht mehr wirklich. Meinen Weckruf hatte ich damals übrigens mit Gothic 3 auf dem PC.

Für mich zählen heute mehr Meinungen von Spielern, Berichte in Foren und natürlich meine eigene Wahrnehmung bei der Kaufentscheidung. Auf Metacritic vergleiche ich z. B. immer die Kritiker und die User Wertungen. Bei großen Abweichungen (egal auf welcher Seite) läuten bei mir i. d. R. immer sofort die Alarmglocken und ich forsche genauer nach, was los ist. Deswegen nutze ich z. B: Opencritic nicht, da es keine Userwertungen gibt (oder ich hab sie noch nicht gesehen :ugly:).

Viele Youtuber sind heute leider auch nur noch erweiterte Marketing Mitarbeiter. War aber klar, als die Möglichkeit zur Monetarisierung der Videos eingeführt wurde.

Zu der Thematik im Spoiler will ich eigentlich nicht viel schreiben, da es wahrscheinlich wirklich den Thread in die völlig falsche Richtung lenken wird, aber seit 2014 muss man bei Tests von Kritikern noch mehr aufpassen, da sehr oft Spiele nach politischen Themen bewertet werden, die eigentlich für mich als Spieler völlig egal sind. Paradebeispiele dafür sind Kotaku, Polygon oder VICE/Waypoint.

der rdr2 thread war eigentlich der beste beweis, warum man die meinungen der spieler/berichte in foren in die tonne kloppen konnte. verblendete fanboys, die keine andere meinung zugelassen haben und gegen user mit negativer kritik gleich gegen diese angegangen sind.
und lol userwertungen... ist das jetzt ernst gemeint?

es gibt genug gute kritiker denen man vertrauen kann. aber es ist für einige wohl einfach schwer zu verstehen, dass reviews nichts mit objektivität zu tun haben und man aufgrund der subjektivität auch die reviewer finden muss, mit deren geschmack man ähnlichkeiten hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
der rdr2 thread war eigentlich der beste beweis, warum man die meinungen der spieler/berichte in foren in die tonne kloppen konnte. verblendete fanboys, die keine andere meinung zugelassen haben und gegen user mit negativer kritik gleich angegangen sind.
Oder der Monster Hunter World Thread. Oder der Spider-Man Thread.
 
der rdr2 thread war eigentlich der beste beweis, warum man die meinungen der spieler/berichte in foren in die tonne kloppen konnte. verblendete fanboys, die keine andere meinung zugelassen haben und gegen user mit negativer kritik gleich gegen diese angegangen sind.
und lol userwertungen... ist das jetzt ernst gemeint?

es gibt genug gute kritiker denen man vertrauen kann. aber es ist für einige wohl einfach schwer zu verstehen, dass reviews nichts mit objektivität zu tun haben und man aufgrund der subjektivität auch die reviewer finden muss, mit deren geschmack man ähnlichkeiten hat.
Er hat trotzdem ebenfalls recht, dass man auf Magazine ebenso wenig geben kann. Die meisten spielen die Spiele ja nicht mal komplett durch, haben sich schon am Hype orientiert in welcher Größenordnung die Wertung denn ausfallen sollte und trauen sich nicht ihre eigene Meinung zu bilden. Dazu auch noch häufig die Unfähigkeit zu erkennen was in einem Spiel überhaupt wichtig oder störend sein könnte.

Du hast natürlich ebenso recht und RDR2 kam mir auch direkt in den Sinn. Zum Launch kann man hier nichts glauben. Dennoch würde ich mich lieber an Meinungen von Usern oder einzelnen Reviewern auf Youtube halten wo ich mir sicher sein kann, dass auch alles wichtige in Betracht gezogen wird.

Das Entwickler oder Publisher versuchen Einfluss zu nehmen ist zwar mies aber andererseits wie in jeder anderen Branche doch auch. Wer heutzutage immer noch blind dem Hype folgt ist einfach ziemlich naiv.
 
der rdr2 thread war eigentlich der beste beweis, warum man die meinungen der spieler/berichte in foren in die tonne kloppen konnte.
Den Thread hab ich noch nicht gelesen, werde das aber mal nachholen. ;)

verblendete fanboys, die keine andere meinung zugelassen haben und gegen user mit negativer kritik gleich gegen diese angegangen sind.
Fanboys von Spielen bzw. Serien, die alles verteidigen, gabs schon immer, klar. In den meisten Fällen kann man diese aber sehr leicht erkennen und nimmt deren Beiträge einfach nicht ernst, ist ganz einfach. Viel wichtiger ist hier welche Kritik geäußert wird, nicht ob irgendwelche Fanboys dann gleich angerannt kommen.

und lol userwertungen... ist das jetzt ernst gemeint?
Nicht alleine Userwertungen. Ich achte darauf ob es große Abweichungen zu den Kritikerwertungen gibt. Warum? Weil man dadurch oft auf Punkte aufmerksam wird, die den Kritikern nicht wichtig waren oder "vergessen" wurden. Zensur, Mikrotransaktionen bzw. deren Auswirkung auf das Gameplay oder evtl. Kontroversen (z. B. Battlefront II). Solche Punkte sind für mich oft kaufentscheidend.

es gibt genug gute kritiker denen man vertrauen kann. aber es ist für einige wohl einfach schwer zu verstehen, dass reviews nichts mit objektivität zu tun haben und man aufgrund der subjektivität auch die reviewer finden muss, mit deren geschmack man ähnlichkeiten hat.
Mit dem Subjektivitäts Argument hab ich schon gerechnet. Vorweg, natürlich ist es Subjektiv, ob jemand mit einem Spiel Spaß hat und natürlich ist es Subjektiv wie man seinen Test dazu aufbaut bzw. auf welche Punkte man mehr Gewicht legt. Aber es müssen für mich alle wichtigen Punkte, die das Spiel betreffen zumindest erwähnt werden und das ist oft nicht der Fall. Aussagen wie "Ich hatte Spaß mit dem Spiel", "Die Story ist toll, weil politische Themen angesprochen werden" oder "Ich mag die Protagonist/in, weil diese(r) nicht heterosexuell ist", sind für mich nicht wirklich wichtig für eine Kaufentscheidung. Solche Aussagen können natürlich vorkommen, aber dann eher in einem Meinungskasten und nicht im eigentlichen Test.

In den Test gehören Antowrten auf Fragen wie:
Mit wie vielen FPS läuft das Spiel bzw. gibt es FPS Einbrüche?
Wie läuft das Spiel im Handheld Modus? (Natürlich nur Switch)
Wie funktioniert das Levelsystem, falls es eines gibt?
Wie groß ist ungefähr der Umfang?
Gibt es verschiedene Schwierigkeitsgrade?
Ist die Handlung abgeschlossen oder offen?
Gibt es gravierende Bugs?
Gibt es Mikrotransaktionen und wenn ja, wie beeinflussen sie das Spiel?
Sind Lootboxen im Spiel?
Werden MTX und Lootboxen manipulativ eingesetzt um die Spieler zum weiteren Geldausgeben zu bringen? Z. B. CoD WW2, wo die Lootboxen vor den Augen anderer Spieler geöffnet werden um in ihnen Neid zu wecken und zum Kauf der MTX zu animieren.

Solche Punkte sind essentiell für ein Spiel und oft gibt es darauf keine Antworten bzw. wird sich vor klaren Aussagen gedrückt um die Publisher nicht zu verärgern, besonders bei der Implementierung der MTX. Wenn ein Test solche Sachen nicht berücksichtigt, sondern seinen Fokus nur auf das eigene Empfinden legt, ist es in meinen Augen ein schlechter Test. Ein Review soll für mich ein Produkttest bzw. eine Kaufberatung sein und kein Werbeartikel und auch kein Meinungsblog um meine eigene, vorab gebildete Meinung zu bestätigen. Genau hier liegt der springende Punkt.
 
Ich traue meinem eigenen Geschmack und meinen Eindrücken von Videomaterial etc. und es gibt ja nicht nur einen Kanal oder ein Magazin. Und dass es Bestechung gibt ist klar, aber imo betrifft das auch die großen Magazine. Jeder Journalist wird sich überlegen was für ein Verhältnis er mit den großen Publishern haben will. Einige "Journalisten" enden am Ende sowieso in der Spieleentwicklung etc.

Ansonsten ist es ohnehin harte Geschmackssache, ich traue z.B. Jason Schreier, dass er sich in seiner Position kaum bestechen lässt, immerhin lebt er auch von Enthüllungen und schreibt Bücher darüber. Das hilft mir nur nicht viel, weil er meinen Geschmack nicht teilt und beispielsweise Xenoblade 1-2 scheiße findet. Seine Reviews sind für mich also erstmal trotz angenommener Ehrlichkeit nicht viel wert.

Im Grunde weiß ich was mir gefällt und ich wenn mich Bildmaterial, Musik zum Game etc. begeistert, dann probiere ich es aus. wenn mir in Foren von Usern mit guten Erklärungen etwas empfohlen wird, dann sehe ich es mir ebenso an, besonders wenn sich der Geschmack der User einigermaßen mit meinem deckt.
 
Der unterschied zu normalen Usern ist der, dass man denkt, jeder in der Fachpresse oder jeder Content Creator geht nur daran um damit Geld zu verdienen. Und typisch deutsch denken die meisten zuerst daran und gehen immer misstrauisch ran.

So ein Kanal wie Cinnemassacre hätte in DE genau deswegen wenig Chance überhaupt Geld damit zu verdienen oder gar große Persönlichkeiten in die Shows zu holen wegen der Mentalität.

Andererseits muss man auch misstrauisch sein, man weiß ja nie. Aber auf Fanboys sollte man auch nie hören, eher sollte man auf User hören (oder Leute die gerne hypen), die ein ähnlichen Geschmack haben und denen nach ihrere Meinung fragen, wenn man keine eigene haben sollte...traurigerweise.
 
Zuletzt bearbeitet:
Am besten fährt man eigentlich mit der eigenen Erfahrung und dem eigenen Bauchgefühl + Rezensionen/ Spielermeinungen NACHDEM sich die erste, große Hypestaubwolke gelegt hat.
 
Ist mir egal. Gibt genug Informationsmaterial (Videos, Demos, Spielberichte, Foren). Ich kann mich genügend informieren. Niemand wird gezwungen, etwas vorzubestellen.
Und im Gamepass, wo ich mittlerweile den meisten Content beziehe, ist es sowieso egal :nix:
 
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