"What a terrible night to have a curse"
Es gibt/gab schon einen Stammtisch zu der Castlevania Reihe, aber der ist schon seit über einem Jahr tot, und da ich zur Zeit wieder vermehrt Castlevania spiele, bin ich auf die Idee gekommen, einen Neuversuch zu starten. Das, und mir war langeweilig.
- Die Reihenfolge der Spiele ist nicht chronologisch
- Alle Äußerungen über die Qualität der Spiele sind nur meine eigene Meinung, und dürfen gerne ignoriert werden
Obwohl der NES weithin als Geburststätte für die Castlevania genannt wird, stimmt das nicht ganz. Sein Debüt hatte das Dämonenschloss (die Serie ist in Japan unter dem Namen Akumajo Dracula bekannt, was so viel wie "Dämonenschloss Dracula" heißt) auf dem Famicom Disc System, damals noch unter dem Namen "Vampire Killer". Später erschien noch ein Port für das MSX 2 System, der auch hier erschienen ist.
Aber richtig bekannt wurde die Serie erst, als Konami das Spiel auf das damals ultrapopuläre NES System geportet hat.
Castlevania - NES, FDS, MSX, Amiga, Commondore 64, GBA
Hiermit hat alles angefangen. Simon Belmont (bzw. 'Belmondo' in Japan) kämpft sich durch das Dämonenschloss 'Castlevania', um den Fürsten der Finsternis Dracula zu vernichten. Dabei begegnet er Kreaturen wie dem Frankenstein Monster oder dem Tod höchstpersönlich. Selbst für NES-Verhältnisse war Castlevania bockschwer - der Spieler hatte praktisch keine Bewegungsfreiheit sobald er in die Luft sprang und Simon war vollkommen hilflos, sobald er eine Treppe bestieg. Dafür hatte das Spiel einen unglaublichen Soundtrack mit unvergesslichen Tracks wie 'Wicked Child', 'Poison Mind' und natürlich 'Vampire Killer', das seitdem ungefähr 10 Millionen Mal remixed wurde.
Das meiste was die Identität der Castlevania Spiele ausmacht ist schon vorhanden - Simon benutzt den 'Vampirkiller', um Zombies und Skelette zu plätten, sammelt Subwaffen wie Heiliges Wasser (damals noch 'Fire Bomb' genannt) oder Kreuze auf und schlägt sich durch Schlosszinnen, Wassergänge und Gärten, bis er schließlich an der riesigen Treppe steht, die zu Draculas Gemächern führt.
Erhältlichkeit: Die NES Version sollte leicht zu finden sein, und vor einigen Jahren ist ein Port im Rahmen der 'Classic' Reihe für den GBA erschienen. Außerdem ist ein Remake der Sharp X68000 Version (die wiederum ein Remake des FDS/NES Spieles ist) namens 'Castlevania Chronicles' für die PSX erschienen.
Virtual Console: Ja
Castlevania 2 - Simons Quest - NES
Das schwarze Schaf der Familie, oder ein wahrer Geniestreich, je nachdem wen man frägt. Die Geschichte ist schnell erklärt - nach seiner Niederlage im ersten Castlevania Spiel belegt Dracula Simon mit einem Fluch, der ihn umbringen wird, falls er nicht Draculas Körperteile findet, die von den Untertanen des Vampirs im ganzen Land verteilt wurden, und sie verbrennt. Der klassische Racheplot also. Aber Simons Quest unterscheidet sich erheblich von seinem Vorgänger. Statt in festen Bahnen durch Levels zu latschen, erforscht man eine Oberwelt mit Sümpfen, Wäldern und Schlössern und kämpft dabei gegen ein unsichtbares Zeitlimit (dass das Ende beeinflusst), lügende Dorfbewohner (ein Übersetzungsfehler?) und undurchschaubare Rätsel an.
Das Spiel ist heutzutage vor allem bekannt dafür, dass es den wohl beliebtesten Song der Reihe, 'Bloody Tears' (ungefähr ein Gazillionen Mal remixed und wiederverwerted) eingeführt hat, und eine der Inspirationsquellen für den Publikumsliebling Symphony of the Night war.
Erhältlichkeit: Neben der NES Version die im Rest der Welt erschienen ist, gab es in Japan eine FDS-Version, die Speichern erlaubt hat (und daher keine Passwörter benötigt) und unterschiedliche Musik hat.
Virtual Console: Ja
Castlevania 3: Dracula's Curse - NES
Nach dem etwas exzentrischen Simon's Quest kehrt der dritte Teil wieder zum Gameplay des Erstlings zurück, aber nicht ohne jede Menge Verbesserungen mitzubringen. Während man bisher nur Simon gesteuert hat, gibt es diesmal gleich 4 spielbare Charaktere: Trevor (Ralph in Japan) Belmont, Sypha (eine Magierin), Grant DaNasty (ein Dieb, der sich an Wänden festhalten kann) und Alucard, der Sohn Draculas (halb Mensch, halb Vampir). Aber außer Trevor muss man sich die verschiedenen Charaktere (von denen man jeweils zwei gleichzeitig haben kann) erst erspielen. Und da es verschiedenen Routen im Spiel gibt die man wählen kann, erhöht sich der Wiederspielwert enorm.
Wie seine Vorgänger hat auch Dracula's Curse einen hervorragenden Soundtrack und ist bockschwer (die Stelle mit den fallenden Ziegelsteinen hat so manchem Controller das Leben gekostet). Erwähnenswert ist, dass die japanische Version einen besonderen Soundchip hatte, der dem Soundtrack eine besondere Würze verliehen hat. Aber auch so ist das Spiel ein hörtechnischer Genuß, und hat mit 'Beginning' das Trio Infernale vervollständigt.
Erhältlichkeit: Wie Simon's Quest nur auf dem NES erschienen, und scheint etwas seltener zu sein als die anderen beiden NES Spiele.
Virtual Console: Nein
Super Castlevania IV - SNES
Ein Remake des allerersten Castlevanias, und was für eins! Während man in Castlevania für den NES gleich im Schloss begonnen hat, kämpft man sich diesmal erst durch Wälder, Höhlen und Scheunen, bevor man schließlich im Dämonenschloss ankommt. Diesmal ist Simon auch wesentlich beweglicher - er kann seine Peitsche in acht verschiedene Richtungen schwingen, sie kreisen lassen um Geschosse abzufangen und sie an bestimmten Stellen benutzen, um sich durch die Luft zu schwingen. Zusätzlich hat das Spiel einige Mode 7 Effekte spendiert bekommen, und der Soundtrack unterscheidet sich erheblich vom ersten Teil - einige Tracks mussten gehen, während andere dazugekommen sind, u.a. 'Bloody Tears' aus Simon's Quest.
Erhältlichkeit: Ohne Probleme auf Ebay zu finden, auch Komplettpackete gehen nicht für mehr als 30 weg.
Virtual Console: Ja
Dracula X - SNES
Dracula X basiert stark auf einem Spiel namens 'Rondo of Blood', aber dazu später mehr. Nach Simon und Trevor ist diesmal Richter Belmont an der Reihe, um Dracula zu zeigen, warum die Peitsche 'Vampirkiller' heißt. Allerdings fällt Dracula X im Vergleich zum Fanfavouriten Super Castlevania IV etwas ab - weg ist die Allzweckpeitsche. Mehr als ein einfacher Peitschenschlag ist nicht drinnen. Auch das Leveldesign ist entäuschend - viele Feinde sind so plaziert, dass Ausweichen zur Glückssache verkommt, und manche Stellen im Spiel sind einfach nur haareraufend schwer, selbst im Vergleich mit anderen Castlevanias (der Endkampf in Dracula X ist legendär). Dafür hat das Spiel einen hervorragenden Soundtrack und einige wirklich tolle Effekte, wie den Hintergrund im ersten Level, einem brennenden Dorf.
Erwähnenswert ist noch, dass Dracula X wie Simon's Quest verschiedenen Enden hat, je nachdem ob man die zwei gefangenen Mädchen im Spiel befreit oder nicht. Eine der beiden Mädchen, die junge Maria wird im Verlauf der Reihe noch eine wichtige Rolle spielen. Außerdem gibt es zwei geheime Levels, die man entdecken kann. In Europa ist das Spiel unter dem Namen 'Vampire Kiss' erschienen.
Erhältlichkeit: Ohne Probleme auf Ebay zu finden, allerdings eine ganze Ecke teurer als Super Castlevania. Wenn ihr das Komplettpacket wollt, könnte es sehr teuer werden.
Virtual Console: Nein
Castlevania Bloodlines - Genesis
Nachdem Castlevania bis zu diesem Zeitpunkt fast ausschließlich auf Nintendo Konsolen erschienen waren, hat Konami mit Bloodlines auch einer Sega Konsole ein eigenes Dämonenschloss spendiert. Und dieses unterscheidet sich in Sachen Design und Ausstattung durchaus von seinen Artgenossen. Der größte Unterschied offenbart sich gleich am Anfang. Kein Belmont in Sicht, dafür kann man zwischen John Morris, einem gebürtigen Amerikaner der die bekannte Peitsche schwingt, und Eric Lecarde, der einen Speer benutzt wählen. Kenner von Bram Stokers Dracula Roman dürften jetzt aufhorchen - wie der Name verrät, ist John der Sohn von Quincey Morris. Damit ist Bloodlines das Bindeglied zwischen Roman und Spiel, auch wenn es als Bindeglied recht unbeholfen ist. Dafür spielt es sich hervorragend - die beiden Charaktere unterschieden sich geringfügig, aber beide durchleben das gleiche Abenteuer. Ihr beginnt in Draculas zerstörten Schloss in Transilvanien, aber von da aus reist ihr u.a. nach Frankreich oder Deutschland.
Hardwaretechnisch bedingt sieht Bloodlines etwas schwächer als die SNES Castlevanias aus, aber es spielt sich durchaus wie ein typisches Castlevania - auch wenn es ein bißchen 'arcadiger' wirkt. Der Soundtrack ist gewohnt klasse; besonders 'Iron Blue Intention' sticht hervor, das seitdem einige Mal wiederverwertet wurde.
Erhältlichkeit: Dürfte problemlos auf Ebay zu finden sein.
Virtual Console: Nein
Castlevania 64 - N64
Bis zu N64 Zeiten war Castlevania eine reine 2D Serie. Aber mit diesem Spiel hat sich Konami in die dritte Dimension gewagt. Der Erfolg des Spiels ist stark umstritten - eine gewöhnungsbedürftige Steuerung und unübersichtliche Kamera stehen einer tollen Atmosphäre und unvergesslichen Momenten wie der Jagd im Heckenlabyrinth gegenüber. Aber trotz der zusätzlichen Dimension fühlt das Spiel sich immer noch wie Castlevania an - man metzelt Monster mit der Peitsche oder verschiedenen Subwaffen wie einem Kreuz oder einer Axt. Zumindest wenn man Reinhart Schneider als Charakter wählt (der natürlich mit den Belmonts verwandt ist). Oder aber man spielt als die junge Carrie und benutzt Magie statt Muskelkraft.
Das Spiel hat ein rudimentäres Nach-und-Tag Feature, dass nur wenig im Spiel beeinflusst. Vertrödelt man aber zu viel Zeit, kriegt man das schlechte Ende des Spiels, es ist also Eile angesagt. Nach Bloodlines ist dies eines der ersten Castlevanias, in dem man verschiedene Schwierigkeitsgrade wählen kann, den schwierigeren Modus muss man allerdings erst freispielen.
Erhältlichkeit: Auf Amazon geht es nicht unter 30 weg, aber die Ebay Preise sollten niedriger sein, vor allem wenn man nur das Spiel selber will.
Virtual Console: Nein
Castlevania: Legacy of Darkness - N64
Dieses Spiel macht den anderen N64 Teil im Grunde obsolet. Warum? Weil es fast den gesamten Inhalt des vorherigen Spiels hat, und noch viel mehr. Während man zu Anfang nur den Werworlf Cornell steuert, kann man später die beiden Helden von Castlevania 64 sowie Henry freischalten, der mit Schrottbüchse und Ritterrüstung nach 6 Kindern sucht. Vieles ist aus dem Vorgänger bekannt, aber es gibt auch neues, wie einen Abschnitt der auf einem Piratenschiff spielt. Es gibt auch einige Gameplay Verbesserungen wie aufrüstbare Subwaffen und der Soundtrack versteckt sich nicht so sehr im Hintergrund wie in Castlevania 64.
Opening:
http://de.youtube.com/watch?v=DH_cBZONk-I
Erhältlichkeit: Ohne Probleme auf Ebay zu finden.
Virtual Console: Nein
Dracula X - Chi no Rondo (Rondo of Blood) - PC Engine, PSP
Heutzutage werden die Castlevania in die 'Metroidvanias' (Castlevania Spiele mit RPG Elementen) und die klassischen Actionvanias unterteilt. Unter letzteren ist Rondo of Blood der unumstrittene König. Dank dem zusätzlichen Speicherplatz auf der CD bietet Rondo of Blood mehr als seine Modulkameraden. Das fängt schon beim Intro an, in dem ein deutscher Sprecher die Hintergrundgeschichte (böser Kult erweckt Dracula von seinem Schlaf) erklärt. Aber das ist noch lange nicht alles - detailierte Hintergründe, ein unglaublicher Soundtrack, mehrere geheime Levels, Animesequenzen und ein weiterer spielbarer Charakter. Sobald man die junge Maria aus ihrem Gefängnis befreit, kann man auch mit ihr auf Vampirjagd gehen. Im Gegensatz zu Richter kämpft sie mit Tieren, wie Tauben oder einem Drachen. Seltsamerweise ist das Spiel mit ihr sogar leichter, u.a. durch ihren Doppelsprung.
Wie schon angedeutet ist Dracula X für den SNES eine abgespeckte Version von Rondo of Blood, die aber nicht an das Original herankommt. Zwar ist Richter nicht so agil wie Simon in Super Castlevania, aber selten wurde ein Castlevania so gut in Szene gesetzt. Auch heute, nach 15 Jahren ist Rondo of Blood noch immer ein Kultklassiker und der Heilige Gral der Castlevania Fans, zusammen mit einem gewissen anderem Spiel. Allerdings ist die PC Engine Version nie außerhalb Japans erschienen.
Opening
http://de.youtube.com/watch?v=kqwRU-fLPIA
Fun Fact: Der Sprecher im Intro ist Klaus-Dieter Klebsch, auch bekannt als die deutsche Stimme von Dr. House.
Erhältlichkeit: Die PC Engine Version ist nicht sehr selten, erreicht auf Ebay aber wegen der enormen Nachfrage horrende Preise. Von daher sollten interessierte Fans lieber zu Dracula X Chronicles für die PSP greifen, dass neben einem 2.5D Remake von Rondo auch die Originalversion enthält.
Virtual Console: Ja, aber nur in Japan
Castlevania: Symphony of the Night - PSX, XBLA, PSN, PSP, Saturn
Was Rondo of Blood unter den 'Actionvanias' ist, das ist Symphony of the Night unter den 'Metroidvanias'. Aber während Rondo eine Art Schwanengesang war, hat SotN diese Unterart der Castlevania Reihe erst ergründet. Statt sich durch lineare Level zu peitschen, erforscht man Draculas Schloss, sammelt Gegenstände ein, levelt sich hoch und erlangt neue Fähigkeiten. Auch Speicherpunkte, benutzbare Items und eine Karte die sich nach und nach füllt erinnern an RPGs - aber wie SotN zeigt, sind Castlevania und RPGs eine wunderbare Kombination. Der Protagonist dieses Mal ist allerdings kein Belmont (auch wenn SotN ein direktes Storysequel zu Rondo of Blood ist), sondern Adrian Fahrenheit Trepes, alias Alucard. Der Sohn Draculas hatte seinen ersten Auftritt in Dracula's Curse für den NES, aber dieses Spiel war sein Glanzmoment. Ein unglaublicher Soundtrack, für damalige Zeit wunderschöne Grafik und viel, viel zu entdecken. Nicht umsonst ist Symphony of the Night für viele Fans immer noch die Nummer 1.
Erhältlichkeit: Wer die PSX Version will, muss trotz einer später erschienen 'Greatest Hits' Version ordentlich blechen. Aber da SotN auch durch die XBLA und PSN Dienste erhältlich ist und in Dracula X Chronicles freigeschaltet werden kann, dürfte es keine Probleme geben, an das Spiel zu kommen. Es gibt auch eine Saturn Version, die einen weiteren spielbaren Charakter und zusätzliche Entdeckungen hat, aber diese ist nur in Japan erschienen und hat etwas schlechtere Grafik als die Playstation Version.
Virtual Console: Nein
Hinter dem hochgestochenen Namen liegt der Wandel der Castlevania Reihe, der immer noch anhält. Nach dem unglaublichen Erfolg von Symphony of the Night war es kein Wunder, dass versucht wurde diesen Triumphmoment zu wiederholen. Und so entstanden 4 Jahre später die Handheld Castlevanias, welche die gleiche Mischung aus RPG und klassischen Castlevania Gameplay benutzen, die schon SotN groß gemacht hat.
Castlevania - Circle of the Moon - GBA
Eines der ersten Spiele für den GBA, und eines das mit seiner dunklen Farbpalette, kombiniert mit dem fehlenden Rücklicht des ersten GBAs für gereizte Augen gesorgt hat. Im Gegensatz zu den späteren Metroidvanias lehnt sich Circle of the Moon mehr an die früheren Spiele an. Nathan Graves (der komischerweise rein gar nicht mit den Belmonts verwandt ist) hat eine Herzanzeige statt einer Magieleiste und kann nur eine Subwaffe tragen. Auch das Layout des Schlosses wirkt etwas traditioneller, und Nathan muss sich öfter auf seine Sprungkünste verlassen als seine Nachfolger. Ansonsten folgt Circle of the Moon der SotN Formel - Aufleveln, Fähigkeiten und Items finden, Monster metzeln. Untermalt wird das ganze von einem (trotz schwacher GBA Soundhardware) beeindruckenden Soundtrack, der selbst für Castlevania Verhältnisse viel von seinen Vorgängern übernimmt (unter anderem Rondo of Blood, Bloodlines und Dracula's Curse).
Was das Spiel hervorhebt, ist das DSS System. Während des Spiels kann man zwei verschiedene Arten von Karten sammeln, die kombiniert verschiedene Effekte zeigen. So kann Nathan z.B. mit der richtigen Kombination eine Flammenpeitsche benutzen, die zusätzlichen Schaden verursacht. Nach dem Durchspielen ist aber nicht Schluss - wie in SotN gibt es Extramodi freizuschalten. So gibt es die 'Fighter', 'Magician', 'Shooter' und 'Thief' Modi, in denen Nathans Werte stark verändert sind, und die jeweils verschiedene Strategien benötigen.
Erhältlichkeit: Ohne Probleme auf Ebay zu finden.
Virtual Console: Nein
Castlevania: Harmony of Dissonance - GBA
Wie Simon's Quest ist Harmony of Dissonance ein Spiel, das in vielen Bereichen einzigartig ist in der Serie - sowohl im guten als auch schlechten. HoD ist kein schlechtes Spiel, aber in vielen Bereichen einfach nur bizarr. Das fängt schon schon bei der Grafik an - in Sachen Detail und Farbenvielfalt ist sie Circle of the Moon weit überlegen, aber oft wirkt die Farbwahl seltsam, und viel zu bunt für ein Castlevania. Auch die Soundqualität ist fraghaft, es scheint als hätte man versucht hochqualitative Stücke auf GBA Niveau zu reduzieren, und das Ergebnis ist nicht immer angenehm für die Ohren. Von dem was man hört, war Igas Team (an CotM war ein anderes Team beteiligt) noch nicht sonderlich mit der GBA Hardware vertraut und hatte den Dreh mit dem "Gute Grafik UND guter Sound" Ding noch nicht ganz raus. Dafür steuert sich Juste Belmont, der mit seinem Kumpel Maxim auf der Suche nach seiner Freundin Lydie ist, besser als sein Vorgänger Nathan. Er hat hervorragende Beweglichkeit in der Luft, und kann in beide Richtungen dashen, was ihn unter den Belmonts zu einer Besonderheit macht.
Leider ist HoD im Endeffekt einfach nicht beeindruckend genug - die Bosse haben nicht die übliche Castlevania Qualität, das Leveldesign wirkt uninspiriert und es gibt nicht besonders viel zu entdecken. Das 'Spell Fusion' System, mit dem Juste durch die Kombination von Zauberbüchern und Subwaffen besondere Angriffe starten kann, ist interessant aber nicht so vielfältig wie das DSS System. Dafür ist es nicht so linear wie andere Metroidvanias und bietet eine stellenweise sehr beklemmende Atmosphäre, die unter anderem aus der Fremdartigkeit der Präsentation entsteht.
Erhältlichkeit: Ohne Probleme auf Ebay zu finden. Außerdem im 'Castlevania Double Pack' erschienen.
Virtual Console: Nein
Castlevania: Aria of Sorrow - GBA
Wie es Metroid Fusion für die Metroid Reihe gemacht hat, bringt Aria of Sorrow Castlevania in die Zukunft - sprichwörtlich. AoS spielt im Jahre 2035. Draculas Schloss wurde 1999 versiegelt, und alles scheint in Butter zu sein. Doch plötzlich taucht das Schloss während einer Sonnenfinsternis wieder auf, und Mina, Priesterin des Hakuba Schreins, sowie der Austauschstudent und Minas Jugendfreund (Hä?) Soma Cruz finden sich dort gefangen. Erstmal dort angekommen trifft Soma viele merkwürdige Gestalten wie Graham Jones, Yoko Belnades, Genya Arikado (dessen wahre Identität eines der schlechtgehütesten Geheimnisse aller Zeiten ist) sowie 'J', der unter Gedächtnisverlust leidet.
Das Besondere ist dabei, dass Soma kein Belmont und Belnades ist, und daher weder die Peitsche schwingt, noch Magie benutzt. Stattdessen hat er die Macht, die Seelen seiner Gegner einzusammeln, und sie dann im Kampf zu benutzen. So könnt ihr unter anderem wie Skelette mit Knochen um euch werfen, oder euch in verschiedene Monster verwandeln. Soundtechnisch ist Aria of Sorrow seinen GBA Vorgängern weit überlegen, und auch grafisch bietet es einfach mehr. Zusammen mit einer guten Storyline (die so einige Überraschungen liefert) ist es ein weiterer Fanfavourit. Und sobald ihr das Spiel beendet hat, könnt ihr indem ihr einen bestimmten Namen bei der Erstellung eines Spielstandes eingebt, auch als jemand anderes als Soma durch die Hallen des Dämonenschlosses streifen.
Erhältlichkeit: Ohne Probleme auf Ebay zu finden. Außerdem im 'Castlevania Double Pack' erschienen.
Virtual Console: Nein
Die DS Castlevanias führen das Prinzip der GBA Spiele weiter, bewegen sich aber immer mehr vom klassischen Actionvania Prinzip weg. Hüpfen und vorsichtiges Positionieren werden immer unwichtiger - außer in den gewohnt schweißtreibenden Bosskämpfen. Dafür gibt es immer mehr Items zu entdecken, und Bonusmodi nehmen eine wichtigere Rolle ein.
Castlevania: Dawn of Sorrow - DS
Der Samstag Morgen Animestil, der in Dawn of Sorrow verwendet wird, lässt das Fanherz wehmütig nach der talentierten Hand von Ayami Kojima schreien, die bisher so gute Arbeit geleistet hat. Aber wer sich vom hässlichen Artstyle nicht abschrecken lässt, kriegt ein hochwertiges Spielepaket serviert. Dawn of Sorrow spielt ein Jahr nach den Ereignissen von Aria of Sorrow. Ein böser Kult versucht Somas Macht zu nutzen, um den bösen Herrscher wiederzuerwecken, und Soma reist nach einem versuchten Attentat in das Schloss des Kultes (das dem berühmten Dämonenschloss verdächtig ähnelt), um den Ganzen ein Ende zu bereiten. Nach Aria of Sorrows toller Story wirkt das ganze uninspiriert, aber Story war bei Castlevania sowieso schon immer drittrangig. Viel wichtiger ist, dass Dawn of Sorrow gameplaytechnisch noch einen Tick besser ist als sein Vorgänger. Ihr könnt nun Seelen der gleichen Art sammeln, um ihre Macht zu erhöhen oder sie von Yoko zur Erzeugung neuer Waffen benutzen lassen. Nicht ganz so erfreulich ist wie DoS den Touchscreen benutzt. Einerseits wird er benutzt, um Eisblöcke zu zerstören, die den Weg versperren (völlig sinnfrei), und um Bossgegner zu versiegeln. Die meisten Bosse haben einen unbegrenzten Zufluss dunkler Energie, der durch das Zeichnen eines magischen Siegels (die im Laufe des Spiels immer komplexer werden) gestoppt werden muss. Zeichnet ihr das Siegel nicht schnell genug oder macht einen Fehler, kriegt der Bossgegner einen Teil seiner Energie zurück. Ein Paradebeispiel für ein vollkommen bescheuertes und nutzloses Feature. Allerdings dient der Touchscreen die meiste Zeit nur dazu, die Karte des Schlosses anzuzeigen, was wirklich, wirklich nützlich ist und die Navigation in der Spielewelt wesentlich angenehmer macht.
Aber das Spiel selber ist gut genug, um darüber wegzutrösten. Wunderschöne Hintergrundgrafiken und Animationen, die an Symphony of the Night erinnern, ein guter Soundtrack (der leider stellenweise zu hintergründig ist), und ein Bonusmodus, der es in sich hat. Denn sobald ihr das Spiel beendet hat, dürft in einer Homage an Dracula's Curse mit einem Team vom drei Charakteren erneut gegen die Mächte des Bösen antreten. Und das beste: In diesem Modus gibt es keine magischen Siegel, und Eisblöcke können einfach mit der Peitsche zerstört werden. Alle drei Charaktere spielen sich sehr unterschiedlich, und sind an bestimmten Stellen des Spiels nötig, um fortzufahren. Während bisherige Bonusmodi in Castlevania Spielen darauf hinausliefen, dass man mit einem Charakter, der sich etwas anders steuert durch ein von Storysequenzen bereinigtes Spiel latscht, ist dieser fast wie ein eigenes Spiel (mit einer minimalen, aber höchst interessanten Storyline).
Opening:
http://de.youtube.com/watch?v=AJiansFb57I
Erhältlichkeit: Praktisch überall für 20 zu finden.
Virtual Console: Nein
Castlevania: Portrait of Ruin - DS
Portrait of Ruin übernimmt ein Feature des Bonusmodus von Dawn of Sorrow als sein Hauptfeature. Durch Drücken eines Knopfes kann man zwischen den beiden Helden Jonathan Morris (Sohn von John Morris aus Bloodlines) und Charlotte Aulin (die mit den Belnades verwandt zu sein scheint) wählen. Beide haben unterschiedliche Fähigkeiten. John ist ein typischer Castlevania Held und kämpft sich mit Peitsche, Axt, Weihwasser und anderen Waffen durch die Gänge des Schlosses, während Charlotte mit Büchern angreift und verschiedene Zauber wie eine Flammenexplosion benutzt. An bestimmten Stellen müssen beide Charaktere zusammenarbeiten, um im Spiel fortzufahren. Dazu kann man beide Charaktere gleichzeitig auf den Bildschirm holen, was auch im Kampf nützlich sein kann. Allerdings kostet es dem Spieler Magiepunkte, wenn der Zweitcharakter getroffen wird, weshalb das Feature überlegt genutzt werden muss. Die titelgebenden Portraits sind das andere Feature, dass PoR von den restlichen Metroidvanias unterscheidet. Das Schloss selber ist kleiner als noch in Dawn of Sorrow, aber dafür kann man 8 Bilder finden, die einen in verschiedene Level versetzen, wo man einen Boss besiegen muss. Dadurch wird die Abwechslung erheblich gesteigert - statt die üblichen Orte im Schloss zu besuchen, reist man unter anderem in eine nebelige Stadt, die stark an das London des 19. Jahrhunderts erinnert, oder in einen ägyptischen Tempel. Leider sind die letzten 4 Portraits nur leicht veränderte Versionen der ersten vier, was praktisch nach Faulheit stinkt. Dafür entschädigt das Spiel mit einigen der interessantesten Bosskämpfe der Castlevania Geschichte.
Die andere große Stärke von Portrait of Ruin ist der Soundtrack. Selbst in einer Serie, die für tolle musikalische Untermalung berühmt ist, sticht PoR hervor. Neben Arrangements von bekannten Stücken (u.a. Iron Blue Intention aus Bloodlines), gibt es auch jede Menge neues Material. Schon der Song der im Eingangsflur des Schlosses spielt, 'Invitation of a Crazed Moon', lässt den Spieler ahnen was ihn erwartet. Auch grafisch ist das Spiel ein Genuss, auch wenn einige 3D-Effekte etwas unbeholfen wirken. Nicht zuletzt bietet das Spiel gleich 3 Bonusmodi, die freigeschalten werden können, sowie einen zusätzlichen Schwierigkeitsgrad, bei dem der Spieler sein maximales Level begrenzen kann. Mit einer Level 1 Cap dürften selbst die erfahrensten Peitschenschwinger ins Schwitzen geraten. Des weiteren gibt es einen Boss Rush Modus (drei sogar), die auch über Wi-Fi mit Freunden gespielt werden kann, und ein Shop Feature, bei dem man anderen Spielern über Wi-Fi Items verkaufen kann. Nett, aber nicht mehr als eine Spielerei.
Opening:
http://de.youtube.com/watch?v=KSxIq3S7kaI
Erhältlichkeit: Das Spiel dürfte langsam nicht mehr im Laden zu finden sein, aber in Onlineshops ist es immer noch praktisch überall erhältlich.
Virtual Console: Nein
Castlevania: Order of Ecclesia - DS
Das dritte Castlevania auf dem DS und nach Portrait of Ruin und Dawn of Sorrow eine Rückkehr zu einem Artstyle, der Fans der Serie besser mundet. Statt Kojima war ein Mann namens Masaki für die Designs verantwortlich, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. Und auch sonst ist Order of Ecclesia ein Schritt nach vorne. Die Aufmachung wirkt nicht mehr gezwungen an jüngere Spieler gerichtet, sondern erinnert mehr an vergangene Spiele in der Serie. Außerdem ist das Spiel einen ganzen Tick schwerer als die anderen DS Castlevanias. Story? Schnell erklärt: Ihr spielt Shanoa, Mitglied einer Organization namens 'Ecclesia', die während der Abwesenheit der Belmonts nach einem Weg sucht um Dracula zu bekämpfen. Dazu wurden Glyphen entwickelt, die nur Shanoa nutzen kann, und die im Kampf verschiedene Effekte erzielen, die meist an Waffen und Fähigkeiten vergangener Spiele erinnern. Die mächtigste davon, 'Dominus', wird von einem Mitglied von Ecclesia gestohlen - zu dumm, dass es sich um die einzige Möglichkeit handelt, Dracula zu besiegen. Und jetzt ratet mal, wer sie wiederbeschaffen soll..
'Order of Ecclesia' lehnt sich an einigen Aspekten an Simon's Quest an - so gibt es ein Dorf in dem ihr Items kaufen könnt und Informationen sammelt, und statt nur in einem riesigen Schloss unterwegs zu sein, besucht ihr verschiedene Orte in Transilvanien - die allerdings im Gegensatz zu Simon's Quest nicht durch eine Oberwelt, sondern eine Übersichtskarte auf der ihr Levels auswählt, verbunden sind. Wobei Order of Ecclesia besonders hervorsticht, ist das herausfordernde Design - die Levels verlangen von euch, dass ihr die richtigen Glyphen auswählt um Feinde zu besiegen und die Bosse sind gewohnt kniffelig. Auch diesesmal gibt es einige sehr einfallsreiche Bosse wie z.B. eines Mannes der euch mithilfe seines Schattens angreift, der seine Form wechseln kann. Bonusmodi gibt es auch wieder - wie gewohnt könnt ihr im Bossrush gegen alle Bosse antreten oder mit einem anderen Charaktere spielen, sobald ihr das Spiel beendet habt. Und ein bißchen Plattforming gibt es auch irgendwo dazwischen..
Erhältlichkeit: OoE ist erst Ende 2008 erschienen, also dürfte es ohne Probleme im Laden zu finden sein.
Virtual Console: Nein
Fortsetzung folgt...
Was noch kommt:
- die restlichen Spiele der Serie (u.a. die PS2 Castlevanias)
- Youtube Links zu wichtigen Tracks
- Youtube Links zu Intros/Endings (wenn vorhanden)
Zuletzt bearbeitet: