Der Spielesucht Thread

Sleeper

L20: Enlightened
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Hallo zusammen,

Mal ein ernstes Thema das uns alle betrifft, betreffen könnte oder bekannte betrifft - oder man hatte noch gar keine Berührung damit. Oder man ist Eltern und ist selbst damit konfrontiert mit der Frage: "wie viel zocken ist gesund"

Anlass zum öffnen des Themas war für mich ein Zeitungsartikel in der NZZ am Sonntag vom 15.07.2018. Die NZZ ist eine renommierte schweizer Zeitung und kein Boulevardblatt, welches einfach mal random irgendwelche Themen spamt und nix gescheites dazu schreibt. Ich kann den Artikel leider deshalb nicht posten, weil die Zeitung kostenpflichtig ist. Deshalb ein paar Punkte aus dem Text.

im Text geht es mehrheitlich um Zusatzinhalte, Free2Play Titel. Allerdings ist auch massives zocken (in Zeitaufwand) unter der "Computerspiel-Störung" zu verstehen.

Titel: Jugendliche verschulden sich für Online Games
- primär betont werden F2P Titel, welche schliesslich Geld kosten, um sich Vorteile zu verschaffen
- eines der genannten Spiele ist Fortnite
- die Weldgesundheitsorganisation hat "Computerspiel-Störung" als Erkrankung ins Klassifikationssystem aufgenommen
- damit ist die Grundlage geschaffen, das Krankenkassen zahlungspflichtig werden bei solchen Fällen
- für den Artikel wird ein betroffener zur Hilfe genommen. 12 Jahre alt, hat die Kredikarte der Eltern entwendet um damit Inhalte zu kaufen, in wenigen Tagen haben sich mehrere 1000 CHF angehäuft
- Kreditkartenfirmen bezahlen in der Regel das Geld nicht zurück, da im Falle von Kreditkartenmissbrauch im selben Haushalt lebende Menschen ausgeschlossen sind
- Die Verzerrung zwischen Echtgeld und "Online" Geld wie Goldmünzen etc. täuscht über den wahren Kaufpreis hinweg
- Für die Game Industrie sind solche Inhalte der Katalysator der Industrie, weshalb der Markt mit solchen Inhalten geflutet wird
- Das Markforschungsinstitut GFK bezeichnet diese Inhalte als Wachstumstreiber Nr. 1 der Game Industrie
- der Gaming Markt Deutschland setzt 3Mrd Euro um, davon sind 15% solche Zusatzinhalte gemäss GFK. Zahlen für die Schweiz liegen leider nicht vor
- Eine Studie des Bundes in der Schweiz besagt das 20% der befragten jugendlichen Spiele auf den Smartphones konsumieren
- Die Ombudsstelle in der Schweiz zeichnet vermehrt Anfragen darüber auf, wie Eltern ihre Kinder schützen müssen / können, wie sie mit Kredikarten umzugehen haben und ob man überhaupt zulassen soll das ihre Kinder solche Inhalte kaufen. Die Ombudsstelle rät unter anderen dazu den ersten Kaufprozess mitzubegleiten und auf keinen Fall Kreditkarteninformationen zu hinterlegen, sondern PrePaid Karten zu kaufen (Store Karten wie im PSN, Xbox Live, Nintendo E-Shop etc.)
- Kinder / jugendliche investieren zum Teil bis zu 4000 CHF
- Eine Studie (Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften) in der Schweiz hat ergeben, dass von 1000 befragten Jugendlichen 8% zeigen ein Problematisches Varhalten, 11% sind Risikohaft (Also auf der Kippe zu problematischem Verhalten)
- am stärksten gefährdet seien vor allem Kinder/jugendliche zwischen 12/13 Jahren
- über 1/4 der befragten ist im Beistz eines Gaming Streaming Abos
- Das Smartphone ist scheinbar das anfälligste Gerät für solche titel
- Die Social Media Community (Facebook, Twitter, Youtube etc.) verdienen eine goldene Nase an der Werbung für besagte gratis online games
- Die Spielesucht (online) ist weltweit ein wachsendes Problem
- dazu wird noch erklärt warum solche in-app käufe so gut funktionieren. Dopamin wird ausgeschüttet beim gewinn / erfolgserlebnissen in games, und um diese zu gewinnen muss/will man zusatzkäufe tätigen. damit der Zusatzstoff ausgeschüttet wird, braucht es aber immer mehr, da die Hemmschwelle zum ausschütten steigt, deshalb kauft man immer weiter zusätzliche "Unterstützung" und es droht der totale Kontrollverlust und damit die Sucht
- die Schweiz hat jetzt in Basel eine erste offizielle Einrichtung gestartet, wo sich jugendliche in Behandlung begeben können

für interessierte, was die WHO unter der Krankheit "Computerspiel-Störung" versteht, hier der Link zum ICD Katalog - im Suchfeld dann einfach nach "Gaming" suchen: https://icd.who.int/browse11/l-m/en#/http://id.who.int/icd/entity/1448597234

Gaming Disorder:
Gaming disorder is characterized by a pattern of persistent or recurrent gaming behaviour (‘digital gaming’ or ‘video-gaming’), which may be online (i.e., over the internet) or offline, manifested by: 1) impaired control over gaming (e.g., onset, frequency, intensity, duration, termination, context); 2) increasing priority given to gaming to the extent that gaming takes precedence over other life interests and daily activities; and 3) continuation or escalation of gaming despite the occurrence of negative consequences. The behaviour pattern is of sufficient severity to result in significant impairment in personal, family, social, educational, occupational or other important areas of functioning. The pattern of gaming behaviour may be continuous or episodic and recurrent. The gaming behaviour and other features are normally evident over a period of at least 12 months in order for a diagnosis to be assigned, although the required duration may be shortened if all diagnostic requirements are met and symptoms are severe.

Hazardous gaming:
Hazardous gaming refers to a pattern of gaming, either online or offline that appreciably increases the risk of harmful physical or mental health consequences to the individual or to others around this individual. The increased risk may be from the frequency of gaming, from the amount of time spent on these activities, from the neglect of other activities and priorities, from risky behaviours associated with gaming or its context, from the adverse consequences of gaming, or from the combination of these. The pattern of gaming is often persists in spite of awareness of increased risk of harm to the individual or to others.
Quelle: https://icd.who.int/browse11/l-m/en#/http://id.who.int/icd/entity/1448597234


was sind eure Erfahrungen? habt ihr Fälle miterlebt? und wie schätzt ihr euer eigenes Spieleverhalten ein?
 
Also erstmal aus meiner Sicht hat man da 2 unterschiedliche Themen durcheinander gebracht.
Ob jemand "süchtig" ist, nur weil zb jemand täglich 3 Stunden zockt, hängt immer vom Einzelfall ab. Es stimmt auf jeden Fall, dass der Verzicht von anderen Aktivitäten zb mit Freunden im Gunsten von Videospielen nicht wirklich gesund ist. Aber was ich nicht verstehe, warum nur Videospiele, wenn das auf eigentlich alle Solo-Aktivitäten zutrifft? Wenn jemand richtig sportbesessen ist und deshalb keine Zeit mehr für Familie und Freunde hat und ständig schlechte Laune hat, ist das auch nicht wirklich besser.

Was F2P Spiele angeht und allgemein das Lootboxing System sowie Kaufmöglichkeiten von unsinnigen Skins: Spiele mit diesen Konzepten sollten meiner Meinung nach sowieso verboten werden, egal was für eine große Marke dahinter steckt. Das sind nichts anderes als Glücksspiele und gerade viele Smartphone Games sind genau auf sowas ausgelegt, das Geld aus den Taschen der Anwender zu stehlen. Nicht nur Jugendliche geraten in diese Falle, auch Erwachsene können ganz schnell Opfer dieses Systems werden.

Glücksspiele werden sozusagen getarnt als "harmlose" Zeitvertreib-Spiele.
 
@MrBelesen den Vergleich mit dem Sport höre ich oft. für mich spielt da aber ein wesentlicher Faktor eine Rolle. Beim Sport sind die physische und auch zeitliche Grenzen gesetzt.

Physische Grenze: auch wenn ich 10h am Tag Sport machen möchte, schaffe ich das nicht aufgrund meiner Phsysis, ich würde irgendwann Krampf geschüttelt wohl aufgeben müssen

Zeitliche Grenze: die Limitierung ist einfach. bis auf wenige Ausnahmen ist es kaum möglich Sport zum Beispiel bis in alle Nacht hinein zu betreiben. Ich kann biken gehen, aber wenn es Dunkel wird, wird's dunkel. Oder die Halle schliesst. ich weiss es gibt auch Konzepte wo die halle den ganzen tag offen ist. Es ist in der regel trotzdem eine "natürliche" Limitierung da

beim Zocken sehe ich das nicht. so lange ich zwischendurch etwas esse, am besten direkt beim zocken, ist die phsysis kein Problem. und eine zeitliche Begrenzung gibt's nicht, ausser ich muss zur arbeit, aber ich kann problemlos von 17.00 Uhr bis morgens um 05.00 zocken. keine Limitierung vorhanden. Das heisst nicht, das Sport nicht eine sucht sein kann, kann sie, aber es gibt natürliche Limitierungen imo
 
@MrBelesen den Vergleich mit dem Sport höre ich oft. für mich spielt da aber ein wesentlicher Faktor eine Rolle. Beim Sport sind die physische und auch zeitliche Grenzen gesetzt.

Physische Grenze: auch wenn ich 10h am Tag Sport machen möchte, schaffe ich das nicht aufgrund meiner Phsysis, ich würde irgendwann Krampf geschüttelt wohl aufgeben müssen

Zeitliche Grenze: die Limitierung ist einfach. bis auf wenige Ausnahmen ist es kaum möglich Sport zum Beispiel bis in alle Nacht hinein zu betreiben. Ich kann biken gehen, aber wenn es Dunkel wird, wird's dunkel. Oder die Halle schliesst. ich weiss es gibt auch Konzepte wo die halle den ganzen tag offen ist. Es ist in der regel trotzdem eine "natürliche" Limitierung da

beim Zocken sehe ich das nicht. so lange ich zwischendurch etwas esse, am besten direkt beim zocken, ist die phsysis kein Problem. und eine zeitliche Begrenzung gibt's nicht, ausser ich muss zur arbeit, aber ich kann problemlos von 17.00 Uhr bis morgens um 05.00 zocken. keine Limitierung vorhanden. Das heisst nicht, das Sport nicht eine sucht sein kann, kann sie, aber es gibt natürliche Limitierungen imo
Das stimmt, dass man Sport nicht ins "unendliche" machen kann. Aber genau diese Limitierung von der du sprichst, führt doch zu einem ähnlichen Verhalten? Wie oft musste ich schon von Freunden hören, dass sie (weil sie am Tag davor Sport gemacht haben), kaputt sind und deshalb lieber zu Hause bleiben wollen um sich auszuruhen? So einen Fall kann man in 2 verschiedene Richtungen interpretieren: Diese Person nimmt Sport als "Vorwand", um sich zurückziehen zu können. Oder diese Person hat die Veranlagung beim Sport zu stark an seine Grenzen zu gehen und es sozusagen ständig zu "übertreiben".

Es stimmt schon, dass man Sportsucht nicht direkt mit Spielesucht 1:1 vergleichen kann, aber jemand der Sport sehr, sehr ernst nimmt, könnte einen recht ähnlichen Einfluss auf sein Umfeld ausüben.
 
Ich finde das Thema vor allem für Kinder wichtig und interessant.
Ein richtiger umgang mit digitalen medien generell muss unbedingt geschult und gefördert werden.
Was für eine anziehung mobile games auf Kids haben sehe ich an meinem Neffen. Für mich ist das Schrott und auf meinem Smartphone befindet sich nicht ein einziges Spiel.
Kinder brauchen auch kein Smartphone und Zugang zu bezahl inhalten schon gar nicht.
Ich bin zwar selbst leidenschaftlicher Gamer, aber mein Kind wird möglichst lange nicht damit in berührung kommen.
 
Weiss nicht so genau. Die online Komponenten sowie f2p (beides gab es in meiner Kindheit nicht, #DotA) sind eine neue Qualität. (Lootboxen etc. ) Genau wie unbegrenzte Smartphone Nutzung. Konsolen und pc Gaming wurde bis ich 12/13 Jahre wurde streng limitiert. Auch wurde mein zock Hobby toleriert aber eher missmutig. Hinzu kam dass ich in anderen Hobbys bestärkt wurde.

Und eben jene bestärkung und Reglementierung lassen die heutigen Eltern vermissen. Es ist halt selbst in akademischen Kreisen zu beliebt die Kinder mit Technik "ruhig zu stellen" .

anderer Punkt - wo beginnt sucht? Habe einen Bekannte n der x Freundschaften pflegt, Downhill fährt, bildhübsche Freundin hat, im Fussball Verein ist und 40 Std Schicht arbeitet und mit dennoch zu mir sagt, "selbst mit ihr zusammen oder beim Downhill denke ich über DotA nach." Schwieriger Fall findet ihr nicht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Also zu einer Sucht wird etwas erst wenn man Entzugserscheinungen kriegt oder sonst irgendwie nervös wird wenn man es nicht bekommt. Ansonsten tut man es einfach gern.

Ich weiß gar net was alle mit diesem „soziale Kontakte zu Gunsten des Gamings vernachlässigen“ haben. Ich hab eine gänzlich andere Erfahrung gemacht. Seit dem mir die Leute nicht mehr auf den Sack gehen bin ich zufriedener den je, sehe besser aus den je und bin gesünder denn je.

Wichtig ist meines Erachtens nur einen Ausgleich zu finden. Ich halte mich gesund indem ich ins Fitnessstudio gehe und auf meine Ernährung achte. Soziale Kontakte hab ich genug bei Arbeit und Gym. Mehr brauch ich nicht.

Gut, jeder Mensch ist anders. Mein Kommentar vielleicht nur so als Denkanstoß für Leute die sich in sozialen Gruppen doch nicht so wohl fühlen wie man es ihnen immer verklickern will. Vielleicht isses nix für euch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Sucht, und zwar in Verbindung mit F2P, bzw P2W, hatte ich mit zwei MMO's. Da wurde wirklich im Urlaub 24/7 gezockt, nur kurze Pausen für Essen und Schlafen gemacht, und Unsummen unnötig in die virtuellen Welten gesteckt. Wir haben Echtgeld u.a. für hellblaue und rosa Alpakas :fp: , Outfits und Random - Würfelkram ausgegeben, nur um dann doch Nieten zu ziehen.

Wir haben dann einen radikalen Schlussstrich gezogen, und machen heute lieber einen Bogen um F2P und Online - Rollenspiele. Die Entzugserscheinungen anfangs waren auch extrem krass, und wenn man ein sehr schwaches Gemüt oder keine Willenskraft hat, kann man schon schnell im Sumpf der Sucht stecken bleiben, denke ich.
 
Als kritisch sehe ich das heute allgegenwärtige Belohnungssystem in Spielen. Ich habe in meinen Jungen Jahren auch sehr viel gespielt. Aber nie habe ich Kostümen oder Erfolgen hinterher gejagt. Das sind alles Mechanismen um Sucht zu erzeugen und die Spieler bei der Stange zu halten.

Gerade junge Spieler sehe ich hier stark gefährdet.

Entscheidend ob es eine Sucht ist, ist allerdings nicht die Masse an Zeit die man investiert, sondern ob durch das Spielverhalten andere Komponenten in Mitleidenschaft geraden. Also ob die sozialen Kontakte zurück gehen, die Schule oder die Arbeit vernachlässigt wird, die Beziehung darunter leidet, man Schulden bekommt etc.
 
Ich habe damals meine Schule stark vernachlässigt. Ich habe Counter-Strike gespielt wie ein blöder. Kam um 14:30 - 15 Uhr von der Schule, habe den Rechner direkt angeworfen und saß dann bis spät in der Nacht dran. Meistens bis 1 Uhr Nachts. Die einzigen Pausen habe ich gemacht, um den Haushalt zu schmeißen weil meine Eltern immer erst gegen 18 Uhr daheim waren. Dann gab es Essen und ich flog direkt zurück an den Rechner. Also durchschnittlich innerhalb der Woche 8 Stunden pro Tag und an den Wochenenden Teils 12 bis 18 Stunden. Meine Eltern hatten damals andere Probleme in der Familie, konnten daher mein Verhalten nicht so sehr überblicken, wie sie es vielleicht hätten tun müssen. Dieser Standard erstreckte sich bei mir von circa 13 bis 18. Mit 18 habe ich dann das sweet life der Partys kennen gelernt und war einfach nur noch viel unterwegs und das zocken ebbte ab. Den Haupt- als auch Realschulabschluss habe ich trotz Befürchtung aller dann mit 1,8 und einer 2,4 beendet (Mathematik war gar nicht meins, schön ne 5 ins Zeugnis geklatscht und dadurch den Schnitt der Mittleren Reife gekillt.)

Jetzt spiele ich teilweise ein paar Monate recht viel und andere Monate wieder überhaupt nicht. Mit einer ein jährigen Tochter und anderen Verpflichtungen, bin ich in dem Bereich aber eher ein durchschnittlicher Casual geworden. Ich zocke bei Lust und Zeit, kaufe keine Zusatzinhalte wie Skins, Waffen oder ähnlichem Zinober und bin einfach ausgeglichen was das angeht.

Bei manchen ergibt sich das ganze von selbst bei anderen ergibt es sich gar nicht. Ich hatte aber auch immer einen großen Freundeskreis, der natürlich stark stabilisiert (auch wenn die auch wie blöde gedaddelt haben :v: )
 
Ich liebe zocken.Und Serien/Filme.
Aber süchtig könnte ich nicht werden.Darür bin immer zu müde.
Wenn ich arbeitslos wäre und das richtige Spiele hätte,vielleicht.
Früher in der Schulzeit war ich auch nicht dauernt dran.Hab oft gezockt,konnte aber jederzeit aufhören.

Heute gibt's online Spiele und Free 2 Spiele.
Da kann ich es verstehen.Man sieht es ja an Fifa und Front dings bums.
Sowas kann gefährlich werden.
Viele Handy Spiele sind auch ausgelegt um Pleite zu werden.Die schmeissen mit "angeboten" um sich.Was meistens nach 1 Tag verbraucht ist.

Vielleicht wäre WoW mein sucht Spiel.
Hatte aber nie ein PC.Ich mag ja online Games.
 
Videospiele habe ich schon immer gerne gespielt, bei einem Spiel war es aber dann in reine Übertreibung ausgeartet, Warcraft 3.

Rückblickend betrachtet war es sicherlich falsch so viel Zeit über Jahre dafür zu investieren, der Notenschnitt ging nach unten, beim Essen wurde geschlungen damit man wieder schneller zocken kann und irgendwann war man leicht dauermüde, da man immer bis spät in die Nacht gezockt hat.

Jetzt ist es das völlige Gegenteil.

Mein Kinde und die Familie, die Arbeit, Sport... all das steht weit über dem zocken. Ich kann auch einige Tage oder sogar 1-2 Wochen sehr gut darauf verzichten. Für mich ist zocken nur noch ein Ausgleich geworden und gelegentlicher Spaß.
 
Ich selber war damals WoW süchtig, habe etwas über ein jahr lang wirklich jeden tag sicher 8 stunden+ gezockt. Am Pc gegessen um dabei weiter zocken zu können etc.
Hat sich dann irgendwie von alleine gelöst das "problem". ALs das erste Addon rauskamm ging mir die lust flöten und die sucht war dahin.

Inzwischen ist zocken halt ein normales hobby. Klar gibts tage wo ich auch mal 8 stunden zocke...aber genauso gibts auch tage und gar wochen wo ich kaum bis gar nicht zocke. Oder halt ganz normal mal 1-3 stunden so.
Es ist halt nicht mehr auf platz 1 meiner liste. Freundin, Familie und auch arbeit sind nunmal wichtigere dinge die erstmal vorgehen.

Sehe aber auch kein problem darin wie gesagt mal bissl zu "suchten" wenn man frei hat und zeit findet dafür.

Da finde ich 2 alte bekannte (damals noch freunde) wesentlich schlimmer...die "laufen" stunden lang täglich und haben nix anderes mehr im kopf, haben keine zeit mehr...letzte mal vor einem jahr gesehen obwohl sie 5min von mir weg wohnen...das nenne ich Sucht...

Finde eh komisch das Gamer oder auch Menschen die viel TV gucken direkt mit dem thema sucht in verbindung gebracht werden aber bei sportlern und co ist das alles "normal"....Oo Achja und instagram und co täglich 5 sutnden zu nutzen ist ja auch so viel besser :p
 
Ich weiß nicht, finde manchmal eher, dass das Zocken wichtige Aufgaben verschieben kann, wenn man nicht aufpasst. Gerade eine Masterarbeit oder Diss, wo keine ganz festen Deadlines herrschen, sind da sehr gute Kandidaten. Manchmal kompensiert damit sogar: "Ich habe zwar prokastriniert, aber das Spiel habe ich durchgespielt! Erfolg!" :v: Aber da gehts eben wie bei vielen Dingen im Leben (ähnlich dem Essen) um Selbstkontrolle. Und ob es die gibt oder nicht, dazu können Eltern bei Kindern schon sehr viel beitragen. Tun sie das wirklich, wenn sie selbst schon mehr als handysüchtig oft sind? Schwer zu beurteilen.

Letztlich sollten Hobbies uns gut tun, entspannen, den Kopf frei machen. Wenn sie aber wichtiger werden als die Arbeit oder Sozialleben, kann es problematisch werden. Wenn das Zocken ein Symptom für ein eigentlich gänzlich anderes größeres Problem sind (z.B. Unzufriedenheit im Leben), dann sollte man dem jedenfalls ernsthaft nachgehen.

OT: Wo ich zustimmen muss, zocken ist genauso okay wie Netflix gucken. Verstehe auch nie, wieso manche Leute, die vermutlich selbst viel mehr vorm TV hängen, da sonst welche Kommentare abgeben. Hab schon Leute gesehen, die das Spielen erst im zweiten oder dritten Schritt als Hobby "zugeben". Total strange.
 
anderer Punkt - wo beginnt sucht? Habe einen Bekannte n der x Freundschaften pflegt, Downhill fährt, bildhübsche Freundin hat, im Fussball Verein ist und 40 Std Schicht arbeitet und mit dennoch zu mir sagt, "selbst mit ihr zusammen oder beim Downhill denke ich über DotA nach." Schwieriger Fall findet ihr nicht?

Das Problem kenn ich. :v: Habe ebenfalls ein recht intaktes soziales Umfeld, Job und 3-4 x die Woche Sport. Aber ich ertappe mich immer wieder wie ich in nem Meeting oder beim Sport oder sonstwo plötzlich abschweife und mir Gedanken mache wenns zb bei einem Spiel ein Problem gibt oder etwas wo ich nicht weiterkomme. Aber deswegen würde ich das nicht als Sucht bezeichnen, es beschäftigt mich halt. :v:
Ansonsten meist abends 2-3 Stündchen wenn ich Zeit dafür habe, am WE aber auch gerne mal mehr. Allerdings auch mal ne Woche gar nicht wenn viel anliegt. Und das nervt mich dann schon. Ist allerdings beim Sport genauso. 1-2 Wochen ohne und ich werde unleidlich.
 
Würde das auch nicht als Sucht sehen. Ist doch selbstverständlich, dass man hin und wieder an sein Hobby denkt. Ein Fußballer denkt auch auf der Arbeit ab und an an Fußball oder eventuell an irgendwelche Szenarien. Das würde ich nicht als Sucht abstempeln.
 
Würde das auch nicht als Sucht sehen. Ist doch selbstverständlich, dass man hin und wieder an sein Hobby denkt. Ein Fußballer denkt auch auf der Arbeit ab und an an Fußball oder eventuell an irgendwelche Szenarien. Das würde ich nicht als Sucht abstempeln.

Wenn das schon als Sucht gelten würde dann sollten vermutlich viele Männer Sexualtherapeuten aufsuchen :v:
 
Am schlimmsten ist das F2P während der Ferienzeit, das sind nämlich die Zeiträume wo es mit Gaming am meisten globifiziert. Man schafft es nicht lange die Kinder bei der Stange zu halten und was ist sie landen wieder beim Zocken entweder Fortnite oder Rocket League oder sonstige zig tausend App´s auf dem Handy. Ist heute schon elementar. Gerade wenn man arbeitet schafft man es nicht immer hinter den Kiddies her zu gehen.
 
Ein wichtiger Schritt wäre das vollständige Verbot von Microtransaktionen und Lootboxen, da diese zweifelsfrei darauf abzielen Schwächere, insbesondere Minderjährige, auszubeuten.
 
Ein wichtiger Schritt wäre das vollständige Verbot von Microtransaktionen und Lootboxen, da diese zweifelsfrei darauf abzielen Schwächere, insbesondere Minderjährige, auszubeuten.

Als Familienvater und allgemein Gamer finde ich das schon zum kotzen was man im Playstore alles herunterladen kann. Unglaublich! Spielerisch haben die Spiele auch nichts zu bieten, willste weiterspielen so warte 3:00Min oder Std andernfalls zahle 50 Juwelen oder Goldstücke um sofort weiterzuspielen. Es ist zwar nix neues aber egal in welcher Schicht man lebt irgendwann wird der eine oder andere auch mal schwach. Selbst Non-Gamer springen auf diesen Zug auf. Habe im Bekanntenkreis einige erlebt die darauf gewartet haben in irgendeinem Tetris Spiel weiterzuspielen.

Und wenn wir davon ausgehen das Microtransaktionen Verboten werden glaube ich kaum das dies passiert, der Anker sitzt einfach zu tief in der Wirtschaft. Man macht Millionen dadurch.
 
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