Finanzen Der Börsen und Aktien Thread

naja, kommt halt drauf an von was für einem EPS du ausgehst. glaubst du, dass VW ab jetzt jedes jahr ein EPS von 30 erreicht und dieses jedes jahr steigern kann, dann kannst du auch jetzt schon kaufen. ich dagegen bin sehr konservativ und glaube, dass der gewinn auch mal stark einbrechen kann.

die earnings per share sind ja nur eine umrechnung des gewinns als gewinnanteil pro aktie. das kgv gibt den gewinn im verhältnis zum aktienkurs bzw zur marketcap wieder. ist also alles nur dasselbe in grün. am ende musst du eine zuverlässige berechnung des umsatzes und gewinns haben und vor allem wie schnell dieser wächst (oder sinkt). hast du das nicht, dann kannst du überhaupt keine aussage treffen. ein kgv von 3 kann super günstig oder mega überteuert sein und genau da kommen z.b. so kennzahlen wie die PEG ratio ins spiel. eine PEG ratio von knapp 4 ist normalerweise extrem überteuert, es sei denn du gehst davon aus, dass sich das gewinnwachstum extrem steigern wird. davon ist aber bei vw erstmal nicht auszugehen. ob 128er kurs oder 100er kurs spielt da dann auch keine so große rolle, weil dieses verhältnis dann immer noch viel zu hoch wäre. ist vw also jetzt teuer oder billig bei einem 100er preis?

klar spielt dann am ende noch das verhalten der anleger eine rolle. viele stark überteuerte aktien wie coca cola oder mc donalds werden ja trotzdem wie blöde gekauft und halten sich bisher oben, aber nur weil die leute in "sichere titel" flüchten wollen. sowas ist aber fundamental auf dauer nicht haltbar. vw wird von vielen typisch deutschen anlegern gekauft, die auch einen home bias haben und generell im eigenen deutschen markt fischen. aber was passiert wenn die scheisse wirklich mal am dampfen sein sollte?
 
"die earnings per share sind ja nur eine umrechnung des gewinns als gewinnanteil pro aktie."

Denk aber bitte dran, dass trotz gleichem KGV die EPS wachsen können, in dem eine Firma einfach immer weiter ihre Shares zurückkauft ;) Somit steigt dein Anteil am Gewinn ja. Daher durchaus sinnvolle Metrik.

Dasselbe geht natürlich auch umgekehrt wenn die Firma einen durch neue Shares kaputtdiluted.
 
"die earnings per share sind ja nur eine umrechnung des gewinns als gewinnanteil pro aktie."

Denk aber bitte dran, dass trotz gleichem KGV die EPS wachsen können, in dem eine Firma einfach immer weiter ihre Shares zurückkauft ;) Somit steigt dein Anteil am Gewinn ja. Daher durchaus sinnvolle Metrik.

Dasselbe geht natürlich auch umgekehrt wenn die Firma einen durch neue Shares kaputtdiluted.

wenn eine firma shares zurückkauft nutzt sie halt den gewinn nicht für wachstum oder ausschüttungen. du kannst mit dem gewinn alles mögliche machen am ende ist das aber nur eine andere verwendung, du hast aber immer nur einen begrenzten gewinn. du kannst dividenden an die aktionäre ausgeben, share buybacks machen oder das geld in wachstum reinvestieren. wie der gewinn verwendet wird ist erst einmal nicht entscheidend, auch wenn es sich meiner meinung nach insbesondere am anfang für eine firma immer mehr lohnt diesen in wachstum und marktanteile zu reinvestieren, weil du langfristig ein viel erfolgreicheres unternehmen bekommst, vorausgesetzt die firma wächst auch und gibt das geld nicht unnötig aus. wichtig ist dass überhaupt erst einmal ein gewinn vorhanden ist und vor allem wieviel gewinn vorhanden ist und ob dieser steigt, gleich bleibt oder sinkt. und mir ging es speziell um das gewinnwachstum. wenn kein wachstum da ist, dann wird man bei ner hohen peg ratio viel zu viel für die firma bezahlen, weil ein gleichbleibender gewinn jedes jahr die bewertung dann nicht rechtfertigt und man viele jahre aktien zurückkaufen müsste oder dividenden ausschütten, damit der aktionär seinen überteuerten kaufpreis normalisiert und bevor sich der kauf überhaupt amortisiert hat.

und was dilution angeht. natürlich kannst du ne firma kaputtdiluten, aber wenn die share dilution weit unter dem wachstum liegt, dann ist das nahezu unmöglich. sagen wir eine firma diluted 10% pro jahr, was eh schon viel ist, wächst aber 50-100% pro jahr. dann sind deine aktien zwar 10% verwässert, aber die firma macht z.b. 100% mehr umsatz/gewinn. im schnitt sinken dann trotzdem die kennzahlen wie kgv, kuv oder peg ratio auf deinen verwässerten anteil in viel entscheidenderem maße oder der wert der firma steigt. soll heißen: wenn das wachstum die dilution outpaced, dann ist das trotzdem ein guter deal. und wenn eine firma genug cash hat, keine schulden und nahe an der profitabilität ist ist eine dilution i.d.r. gar nicht notwendig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab nur eine klitzekleine Anmerkung gemacht warum EPS steigen kann, wenn die Firma shares zurück kauft und sinken kann wenn eine Firma shares ausgibt. Kein Grund sich zu rechtferigen.

"aber wenn die share dilution weit unter dem wachstum liegt, dann ist das nahezu unmöglich."
Und das sind immer ganz viel schöne wenns :)
 
Ich hab nur eine klitzekleine Anmerkung gemacht warum EPS steigen kann, wenn die Firma shares zurück kauft und sinken kann wenn eine Firma shares ausgibt. Kein Grund sich zu rechtferigen.

"aber wenn die share dilution weit unter dem wachstum liegt, dann ist das nahezu unmöglich."
Und das sind immer ganz viel schöne wenns :)

ist ja keine rechtfertigung, ich habe nur dargelegt warum das am ende alles "dasselbe" ist. gewinn ist gewinn, egal wie du ihn verwendest. du bekommst nicht mehr gewinn als aktionär auch wenn die firma aktien zurückkauft. ohne gewinnwachstum hast du nur einen gleichbleibenden cashflow oder sogar die gefahr dass der gewinn schrumpft. wieviel ist eine firma wert die ohnehin schon nie wächst und dann sogar schrumpft und welche du zu teuer eingekauft hast?

wieso sind das viele wenns? wie oft kommt es vor dass eine firma die aktien stärker verwässert als das eigentliche wachstum ist? und wer sagt dass man nach dem wachstumszyklus nicht auch vom gewinn wieder aktien zurückkaufen kann? eine snap z.b. hat stock based compensation an ihre mitarbeiter gegeben und kauft jetzt wieder aktien zurück obwohl das wachstum noch lange nicht abgeschlossen ist. und wie gesagt, klar brauchen firmen zum wachsen geld, aber ne firma mit nem gesunden balance sheet wird nur im absoluten ausnahmefall diluten, aber klar muss man sowas beachten.
 
"du bekommst nicht mehr gewinn als aktionär auch wenn die firma aktien zurückkauft."
earnings per share. Nochmal. Deswegen ist es sogar ein bestimmter Investment Stil "Uber Cannibals", wenn man nur Unternehmen kauft die aggressiv Aktien zurückkaufen. Da gibt es Firmen die über 5-6 Jahre 50(!) der Aktien zurückgekauft haben. Natürlich macht die Firma nicht mehr Gewinn, aber dein Anteil an jedem Gewinnjahr (EPS) ist DEUTLICH höher, und damit auch dein Return.


In der Vergangenheit gab es da tolle Firmen wie NVR
 
"du bekommst nicht mehr gewinn als aktionär auch wenn die firma aktien zurückkauft."
earnings per share. Nochmal. Deswegen ist es sogar ein bestimmter Investment Stil "Uber Cannibals", wenn man nur Unternehmen kauft die aggressiv Aktien zurückkaufen. Da gibt es Firmen die über 5-6 Jahre 50(!) der Aktien zurückgekauft haben. Natürlich macht die Firma nicht mehr Gewinn, aber dein Anteil an jedem Gewinnjahr (EPS) ist DEUTLICH höher, und damit auch dein Return.


In der Vergangenheit gab es da tolle Firmen wie NVR

du verstehst nicht was ich meine. ich weiß schon worauf du hinaus willst, aber faktisch ist es halt immer derselbe gewinn der für share buybacks, dividenden oder wachstum benutzt wird. alles was du an gewinn für share buybacks verwendest hast du nicht mehr für wachstum übrig. natürlich steigen die earnings per share bei aktienrückkäufen und dein anteil am unternehmen, aber halt genau in dem umfang des gewinns den die firma für die buybacks benutzt. hätte die firma dieses geld alternativ in wachstum gesteckt, dann wäre diese vielleicht in ein paar jahren ein vielfaches wert und du hättest viel mehr davon als von den share buybacks. genau das ist der punkt den ich machen wollte. es ist immer nur die menge x beim gewinn vorhanden. was dann die beste verwendungsmöglichkeit für diese menge x ist ist die frage. für mich ist die sinnvollste verwendung die menge x zu steigern indem man das gewinnwachstum steigert, denn ist erstmal mehr gewinn vorhanden, dann kannst du ohne ende aktien zurückkaufen, dividenden ausschütten oder weiß gott was damit machen ;)

jetzt verstanden was ich meine?

aber natürlich kommt es immer auf die firma an. eine firma die ihren markt schon ausgeschöpft hat und kaum noch möglichkeiten hat zu wachsen setzt natürlich verstärkt auf dividenden und share buybacks, weil sie mit dem gewinn nichts anderes mehr anstellen kann und auch kein großes wachstumspotenzial mehr vorhanden ist.

und nochmal zu deinem beispiel: wenn eine firma die hälfte der aktien zurückkauft, dann sind deine anteile doppelt so viel wert, wenn eine firma aber im gleichen zeitraum den gewinn verfünffacht und ein vielfaches wertvoller geworden ist. was ist jetzt besser? ein stagnierendes unternehmen das aktien zurückkauft oder ein wachstumsunternehmen das konstant den gewinn steigert und keine aktien zurückkauft?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja doch, aber mir ging es eher darum dass auch wachstumsschwache aktien ein super investment deswegen sein können.

Im Endeffekt ist es immer so --> Kann ich Geld besser investieren in Wachstum (höherer ROIC) , oder ist der aktuelle Kurs so unterbewertet dass ein Zurückkaufen der Aktien einen besseren Return bringt als die expansion / steigerung der produktion.

"für mich ist die sinnvollste verwendung die menge x zu steigern"

Das hätte jeder wohl gerne, aber das zu predicten ist eben das schwierige daran und selbst dann kann ne Pandemie , oder was auch immer, kommen und zack, wachstum erstmal 5 Jahre weg. ( übertreibe extra ). Und das Wachstum alleine bringt auch nicht immer direkt was, wenn es margenschwach ist, und du daran kaum was verdienst.

Aber ich wollte gar nicht auf eine Diskussion raus.
 
Ja doch, aber mir ging es eher darum dass auch wachstumsschwache aktien ein super investment deswegen sein können.

Im Endeffekt ist es immer so --> Kann ich Geld besser investieren in Wachstum (höherer ROIC) , oder ist der aktuelle Kurs so unterbewertet dass ein Zurückkaufen der Aktien einen besseren Return bringt als die expansion / steigerung der produktion.

"für mich ist die sinnvollste verwendung die menge x zu steigern"

Das hätte jeder wohl gerne, aber das zu predicten ist eben das schwierige daran und selbst dann kann ne Pandemie , oder was auch immer, kommen und zack, wachstum erstmal 5 Jahre weg. ( übertreibe extra ). Und das Wachstum alleine bringt auch nicht immer direkt was, wenn es margenschwach ist, und du daran kaum was verdienst.

Aber ich wollte gar nicht auf eine Diskussion raus.

jo das ist mir schon klar. nur musst du halt dazu den gewinn im vergleich zur marketcap betrachten. ein vw wird nicht mal eben die hälfte seiner market cap in aktien zurückkaufen ;) ... und selbst wenn, dann hätte man halt eine verdoppelung des werts. die propagierten share buybacks und dividenden sind doch bei solchen unternehmen meistens nicht mehr als ein "zuckerl" und nicht wirklich etwas substanzielles. eine firma komplett ohne wachstum ist für mich deshalb nicht wirklich attraktiv, vor allem weil immer die gefahr besteht dass das wachstum ins negative geht, das passiert bei wachstumsunternehmen nicht so einfach, auch wenn die natürlich ebenfalls starke einbrüche verzeichnen können. da liegt der fokus aber woanders. aber jo, können wir so beilegen. ich verstehe was du sagen wolltest. am ende muss eh das gesamtpaket passen. unprofitable wachstumsunternehmen zu überteuerten preisen sind genauso nix. auf die marge musst du sowieso immer achten, auch bei konservativen titeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann es gerne noch, ich kann das Tief eh nicht genau vorhersagen und meine letzten Käufe bei beiden Titel in 2022 waren jeweils 10 und 16 € teurer.

Runteraveragen gefällt mir mehr als hochaveragen. :coolface:
 
Irgendeine Erwartungshaltung bzgl. der Rede von Paul heut 15Uhr in Schweden?
 
Wird imho einen spürbaren Rückgang auslösen, die Finanzkonditionen müssen wieder gestrafft werden. Gestern waren ja schon seine Bluthunde unterwegs und haben verkündet, dass sie sogar noch Ende 2024 mit 5,5 bis 6% rechnen :ugly:

Danach wieder ne neue kleine Rallye :ol:
 
Ich frage mich eher, ob die amerikanische Zinspolitik überhaupt zum Thema kommt.
 
Gibts schon was? Vermutlich eh nur ein non-event. Hab nur das hier gerade gefunden:


Federal Reserve Chair Jerome Powell says the central bank will not be a "climate policymaker," saying it would be "inappropriate" for the Fed to use its policy or supervisory tools to achieve climate-based goals. The Fed "should stick to our knitting and not wander off to pursue perceived social benefits," he says at a forum in Stockholm Tuesday.

Amerikanische Zentralbank macht nur Zentralbanksachen :nyaok:
 
Zurück
Top Bottom