Was ist denn an unserer Wirtschaft Neoliberal? Es gibt doch tatsächlich immer mehr regulierung und umverteilung.
Und wenn man mal drüber nachdenkt, wenn die Zinsen in der EU schon über 10 Jahre historisch niedrig sind, die Geldentwertung so aber nicht stattfindet, dann muss das Geld nicht in der Realwirtschaft angekommen sein. Es wurde ja auch nicht in Infrastruktur investiert und kam auch nicht in nennenswerten Umfang bei der Bevölkerung an. Das heißt wenn dich die Kluft zwischen Arm und Reich wirklich interessiert, müsste dich die Europolitik ganz wild machen
Zur Ergänzung, hier die Inflation in den USA
Ich bin für den Zeitraum auch kein Experte für die Binnenwirtschaft der USA aber wenn ich mir deine Graphen ansehe, müssen die Wirtschaftlichen Verhältnisse in den USA in den 70ern katastrophal gewesen sein. Ich meine 13 Prozent Inflation bis 1980/81. Und Reagen war Präsident von 1981 bis 1989 Präsident. Und der Realzins ist auch in den positiven Bereich gestiegen und die Inflationsrate ist während seiner Amtszeit auch stark gesunken.
Und wenn ich jetzt nur diese Daten betrachte, frage ich mich, wo denn das Problem ist? Ist das nicht ne gute Sache, wenn deine Ersparnisse nicht mehr entwertet werden und die Verbraucherpreise weniger stark steigen?
Und meistens ist es ja so, dass harte ökonomische Maßnahmen die ersten Jahre mit großen Einschränkungen verbunden sind, Einschnitte im öffentlichen Sektor usw. die Wirtschaft langfristig aber wieder auf solidere Beine stellen und die Vorteile dann später kommen.
Das ist ja genau das Hauptproblem der Europolitik. Man kauft sich halt Zeit und verschiebt die notwendigen schmerzhaften Korrekturen damit sie einem die Wiederwahl nicht kostet, erhöht dann aber mit jeder Aufschiebung den negativen Effekt der irgendwann folgen wird.
Ich wäre ganz ehrlich daran interessiert was du mit diesen Chiffren meinst.
Den Euro gibt es erst 20 Jahre und er hat nicht mal ein Jahrzehnt lang bestand gehabt ohne im im Prinzip (finanzpolitisch) auf Lebenserhaltung zu laufen und extreme Verwerfung im europäischen Binnenmarkt zu erzeugen.