Ich hÀtte mich auch wegen meiner Eltern geimpft, je mehr im Umkreis geimpft sind desto besser, auch wenn sie selbst geimpft sind. Anfangs ging man ja noch von einem höheren Schutz vor Weitergabe aus, aber am Prinzip hat sich nichts geÀndert.
Der schutz vor Weitergabe ist ja immer noch vorhanden
NatĂŒrlich hast du keine 100% Reduktion der Ăbertragung durch Geimpfte - ich will auch gar nicht auf dem genauen Wert rum reiten.
Es gibt zwei Effekte, der erste ist, dass Geimpfte sich gar nicht erst infizieren, da kann man in den Zulassungsstudien schauen. Zusaetzlich aber auch noch eine Reduktion der Weitergabe durch infizierte Geimpfte. Dazu gibt es eine Studie, die eine Reduktion um 40 bis 50 % in Haushalten feststellt. Diese beiden Effekte wirken ja multiplikativ, mit -80% Infektion und -50% Weitergabe wĂ€ren wir also bei -90%. NatĂŒrlich wirst du bei der grossen Aufmerksamkeit auf ImpfdurchbrĂŒche weiterhin FĂ€lle finden in denen Geimpfte Geimpfte anstecken. Das ist Statistik.
Und um mal die Statistik vereinfacht darzustellen, weil es scheinbar oft misverstanden wird und da wird dann aus "Ich kann als Geimpfter andere Anstecken" ein "Ich schĂŒtzte durch meine Impfung Niemanden". Nehmen wir mal der Einfachheit pessimistisch an, beide Werte wĂ€ren bei -50% und eine ungeimpfte Person infiziert sich in einem Zeitraum zwei mal und infiziert jeweils zwei andere. Dann verhindert die Impfung dieser Person eine der Infektionen, und bei der anderen Infektion verhindert sie eine Weitergabe. Es sind also 3 andere Personen geschĂŒtzt, wĂ€hrend eine ungeschĂŒtzt bleibt.
Diese anderen Personen profitieren individuell ganz konkret von der Impfung. Das ist der Schutzeffekt im Umfeld.
Das betrifft Kontakt mit Ungeimpften (z.B. Kinder), Personen bei denen die Impfung schlecht(er) wirkt (z.B. immunsupprimiert) aber auch Geimpfte die bei 80 - 95% einfach mal die 5 - 20% erwischen.
Zum gesellschaftlichen Schutzeffekt wenn viele sich Impfen lassen (Reduktion von R -> geringere Inzidienz -> weniger Notwendigkeit von Massnahmen, Entlastung Gesundheitssystem / Wirtschaft)
Jeder geimpfte senkt somit indirekt den R-Wert, da es unwahrscheinlicher wird, dass er jemanden infiziert oder sich selbst infiziert und entlastet das Gesundheitssystem und die Wirtschaft.
Ansonsten muss man lernen mit Wahrscheinlichkeiten und Funktionen umgehen zu können.
Ohne EinschrĂ€nkungen haben wir bei Delta angenommen (kein Plan gerade, wo er genau liegt) durch den Sommer einen R-Wert von 5, wird bei 10000 infektionen gestartet, dann haben wir Neuinfektionen pro Generation: f(t) = 10.000*5^t (--> 10.000 ... 50.000 ... 250.000 ... 1.250.000 ...), ohne jegliche EinschrĂ€nkungen wĂ€ren wir also nach wenigen Wochen komplett durchseucht (die Menschen wĂŒrden sich natĂŒrlich selbst einschrĂ€nken etc.),
haben wir nun aber im anderen extrem 100% geimpft und durch den Selbst und Fremdschutz werden bei Delta einfach grob geschÀtzt 90% der Infektionen verhindert, dann liegt der R-Wert bei 0,5, also f(t) = 10.000*0,5^t (-->10.000 ... 5.000 ... 2.500 ... 1.250 ...).
Es wĂŒrde also weiterhin zu ImpfdurchbrĂŒchen kommen, aber nach einigen Wochen wĂ€re Corona ausgerottet.
Und wie gesagt, der genaue Wert ist mir dabei gar nicht wichtig. Selbst wenn beide Effekte, sagen wir mal durch Mutation, nur noch mit -30% wirken, sind wir immer noch bei einer Halbierung der Ăbertragung durch Geimpfte. Das ist doch gut, nicht? Es ist auf jeden Fall ein Unterschied, denn wenn die Infektionsketten unterbrochen werden hat der Virus es selbst ohne Massnahmen sehr schwer sich zu verbreiten. Was bei einfuhr des Virus, von auĂen, zu Lokalen AusbrĂŒchen fĂŒhren könnte welche sich aber nicht genug ausbreiten können um National relevant zu werden.